Tag nach der Attacke in Neunkirchen Gesicht mit brennender Flüssigkeit übergossen – Beschuldigter sitzt in Untersuchungshaft (Fotos)

Update | Neunkirchen · Ein Mann schüttet seinem Gegner eine brennende Flüssigkeit ins Gesicht. Dabei wird das Opfer in Neunkirchen so schwer verletzt, dass es in eine Spezialklinik muss. Die Kripo am Tag nach der Attacke mit weiteren Details.

Rettungshubschrauber in Neunkirchen: Polizei ermittelt in der City
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Rettungshubschrauber Christoph 16 in Neunkirchen im Einsatz

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Foto: Brandon-Lee Posse

Update von Samstag, 10. August, 15.14 Uhr: Nach dem gefährlichen Angriff mitt einer brennenden Flüssigkeit auf einen Mann in Neunkirchen hat ein Richter am Amtsgericht in Saarbrücken Untersuchungshaft gegen den Beschuldigten erlassen. Das teilt ein Sprecher des Kriminaldauerdienstes beim Landespolizeipräsidium in der Landeshauptstadt mit.

Staatsanwaltschaft beantragte Untersuchungshaft gegen mutmaßlichen Täter

Demnach habe die Staatsanwaltschaft Haft beantragt. Sie wirft dem 32-Jährigen aus der ostsaarländischen Kreisstadt eine versuchte Tötung vor. Er soll dem Opfer am Freitagnachmittag, 9. August, eine brennende Flüssigkeit ins Gesicht geschüttet haben. Der 48 Jahre alte Mann kam daraufhin in einem Helikopter mit schwersten Verletzungen in die Spezialklinik nach Ludwigshafen. Zeitweise soll sogar sein Leben auf dem Spiel gestanden haben.

Gegen 14.30 Uhr soll der nun Inhaftierte nach einem zunächst wortgewaltigen Streit sein Gegenüber angegriffen und schwer verletzt haben. Bereits wenig später schnappten ihn Fahnder. Der tragische Zwischenfall hatte sich in der Neunkircher Innenstadt an einem für die Drogenszene bekannten Platz zugetragen. Zeugen wurden anschließend bei der dortigen Polizei-Inspektion befragt, um den Hergang zu rekonstruieren. Bisher ist der Grund für den folgenschweren Streit noch unklar. Auch ob es sich um einen Einsatz zum Kriminalitätsschwerpunkt Rauschgift handelte, bleibt bisweilen offen.

Richter am Amtsgericht verhängte Untersuchungshaft nach Attacke in Neunkirchen

Samstagmittag war der mutmaßliche Täter dem Haftrichter vorgeführt worden. Anschließend sei er ins Gefängnis auf der Lerchesflur in Saarbrücken gebracht worden, bestätigt ein Kripo-Sprecher. Damit läuft jetzt das Verfahren bei der Staatsanwaltschaft.

Update von Samstag, 10. August, 12.20 Uhr: Schwerste Verletzungen hat ein Mann in Neunkirchen erlitten, der absichtlich mit einer brennenden Flüssigkeit im Gesicht getroffen worden war. Daraufhin kam er mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Ludwigshafen. Dort soll sich sein Gesundheitszustand zwischenzeitlich verschlechtert haben, meldet ein Sprecher der Kriminalpolizei in Saarbrücken auf SZ-Anfrage.

Brand-Opfer aus Neunkirchen schwebte in der Nacht zeitweise in Lebensgefahr

So habe das Opfer zeitweise in Lebensgefahr geschwebt. Der 48-Jährige habe bei der Attacke schwerste Verbrennungen erlitten. Eine Ärztin im rheinland-pfälzischen Krankenhaus, das auf Brandopfer besonders vorbereitet ist, soll am Samstagmorgen, 10. August, der Kripo im Saarland berichtet haben, dass sich die Lage des Mannes aus Neunkirchen mittlerweile wieder stabilisiert habe.

In der ostsaarländischen Kreisstadt war es nach Angaben der Ermittler am frühen Freitagnachmittag zu dem Zwischenfall gekommen. So sollen sich zunächst zwei Männer im so genannten Postpark in der City beschimpft haben. Dieser Streit sei dann wenig später dramatisch eskaliert.

Zeugen lassen den Tatverlauf mittlerweile anders aussehen

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Foto: dpa/David Inderlied

Die Fahnder vernahmen noch am selben Tag in der Neunkircher Dienststelle Zeugen, um den Tathergang zu rekonstruieren, hieß es. So habe sich im Laufe des Abends die Ausgangslage anders dargestellt, als ursprünglich angenommen. Demnach seien ein 32 Jahre alter Mann und das spätere Opfer aneinandergeraten.

Ein Dritter sei dazwischengegangen und habe versucht, den Streit zu schlichten. Das sei ihm offensichtlich nicht geglückt. Im weiteren Verlauf habe sich die Lage zugespitzt, bis der Beschuldigte seinem Gegenüber die brennende Flüssigkeit ins Gesicht schüttete. Ein Rettungshubschrauber wurde angefordert, mit dem der Schwerstverletzte unverzüglich zu den Spezialisten kam.

Mutmaßlicher Täter könnte schon bald in Untersuchungshaft landen

Ursprünglich hatte es seitens der Kripo geheißen, das Opfer sei derjenige gewesen, der als zunächst wohl am Streit Unbeteiligter dazwischengegangen und darauf zur Zielscheibe des gefährlichen Angriffs geworden sei. Diese Darstellung habe sich relativiert, nachdem Polizisten mehrere Zeugen gesprochen hatten. Die Polizei dementierte unterdessen Gerüchte, wonach es sich bei den beiden Männern um Brüder handeln soll. Ob überhaupt verwandtschaftliche Beziehung irgendeiner Art bestehen, sei bisher fraglich.

Der Beschuldigte, ebenfalls aus Neunkirchen, wurde vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft in Saarbrücken ist mittlerweile auch eingeschaltet. Sie wirft dem mutmaßlichen Angreifer versuchte Tötung vor. Noch am Samstag könnte er einem Richter am Amtsgericht in der saarländischen Landeshauptstadt vorgeführt werden, der dann über Untersuchungshaft entscheidet. Wie mittlerweile ein Kripo-Sprecher berichtet, steht die Haftprüfung beim Amtsgericht um 13 Uhr an.

Citynaher Platz in Neunkirchen gilt als Drogenumschlagplatz

Das Gelände, wo sich das Drama abgespielt hatte, wurde direkt nach der Tat weiträumig abgeriegelt. Zahlreiche Spurensucher der Kripo waren danach dabei, Beweise zu sichern. Bislang ist noch unklar, worum es sich bei dem Stoff handelte, mit dem der spätere Patient übergossen worden war. Informationen dazu, was den folgenreichen Zoff auslöste, stehen ebenfalls aus.

Bei dem Tatort handelt es sich um einen innerstädtischen Park. Er ist als Drogenumschlagplatz und Kriminalitätsschwerpunkt bekannt. Hier sollen sich sowohl Junkes als auch Rauschgift-Dealer treffen. Ob der Vorfall in Zusammenhang mit dieser Szene steht, dazu wollte sich die Kripo bislang nicht äußern.

Erstmeldung vom Freitag, 9. August, 17.07 Uhr: Aufsehenerregender Polizei-Einsatz mitten in Neunkirchen: Hier haben zahlreiche Einsatzkräfte am Freitagnachmittag, 9. August, einen Parkplatz nahe der Post abgeriegelt. Krankenwagen und Rettungshubschrauber waren in der City im Einsatz. Nach ersten Informationen der Ermittler soll ein Mann schwerste Verbrennungen erlitten haben.

Notruf bei der Polizei am frühen Nachmittag in Neunkirchen

Wie eine Sprecherin der polizeilichen Führungs- und Lagezentrale in Neunkirchen Informationen der Saarbrücker Zeitung bestätigt, ist der Notruf gegen 14.30 Uhr bei ihren Kollegen eingegangen. Da habe es geheißen, dass sich zwei Personen gestritten hätten. Ort des Geschehens war demnach eine öffentliche Parkanlage in der Kreisstadt.

Wenig später habe sich herausgestellt, dass ein Mann mit einer brennenden Flüssigkeit übergossen worden sein soll. Wegen der mutmaßlich schwersten Verletzungen sei auch die Besatzung des Rettungshelikopters Christoph 16 geordert worden. Sie habe das Opfer in eine Spezialklinik nach Ludwigshafen geflogen. Hier werden Patienten unter anderem mit schwersten Verbrennungen behandelt.

Kripo ist am Tatort in der City: erste Details zum möglichen Tathergang

Mittlerweile ist auch die Staatsanwaltschaft in Saarbrücken eingeschaltet. Demnach geht sie von dem Vorwurf der versuchten Tötung aus. Das berichtet ein Sprecher des Kriminaldauerdienstes beim Landespolizeipräsidium in Saarbrücken. Ein Tatverdächtiger sei festgenommen.

Nach bisherigem Kenntnisstand war es vor dem Angriff zu einem wortgewaltigen Streit zwischen dem Beschuldigten und einer weiteren Person gekommen. Bei dem Geschädigten handelt es sich um einen 48-jährigen Mann. Er stammt, wie der Beschuldigte auch, aus Neukirchen.

Dem Opfer soll, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums angab, die brennende Flüssigkeit ins Gesicht geschüttet worden sein. Ob der Verletzte den streit schlichten wollte, oder selbst darin verwickelt gewesen könnte, ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Die bislang vorliegenden Zeugenaussagen lassen offenbar keine eindeutigen Rückschlüsse auf diese Frage zu. Auch der Auslöser des Streit muss erst noch ermittelt werden.

Zuletzt mehrere Einsätze der Polizei in Neunkirchen

Nach dem Vorfall mussten mehrere Zeugen zur Polizeiinspektion in Neukirchen. Mit deren Hilfe soll nun mehr Klarheit in die ganze Sache gebracht werden. Die Vernehmungen sollten am frühen Abend noch dauern. Auch der Beschuldigte sollte befragt werden. Ob er sich allerdings äußert, war vorerst unklar. Das Gelände Postpark blieb weiterhin abgeriegelt, um Spuren zu sichern. Zur Identität der an der gefährlichen Auseinandersetzung Beteiligten gibt es bislang keine Angaben

Kurz nach dem Vorfall hatten Beamte das betroffene Terrain großräumig abgesperrt. Es gilt als Treffpunkt für Rauschgifthandel und Drogenabhängige. Ob es einen Zusammenhang mit dieser Szene gibt, sollen weitere Ermittlungen ergeben.

Zuletzt war es des Öfteren zu innerstädtischen Einsätzen der Polizei gekommen, nachdem dort Menschen aneinandergeraten waren.