FKK-Karambolage in Großrosseln Nackter (35) liefert sich Verfolgungsfahrt mit Polizei – nackte Beifahrerin (31) springt aus Auto

Wallerfangen · Ein völlig verrückter Fall beschäftigt die Polizei in Völklingen: Zwischen Frankreich und dem Saarland ist ein Mann hin- und hergefahren, bevor die Reise mit einem großen Crash endete. Der Fahrer saß wie seine Begleiterin nackt im Auto. Er rief dabei nach Gott.

Die Polizei hat einen nackten Autofahrer bei Großrosseln verfolgt. (Symbolbild)

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

„Gott ist groß“ soll er bei seiner Irrfahrt gerufen haben, als er sich mit der Polizei bei Großrosseln (Regionalverband Saarbrücken) eine Verfolgung lieferte. Der schien dem nackten Mann am Steuer allerdings nicht zu helfen. Denn diese völlig kuriose Aktion endete mit einer heftigen Karambolage.

Beifahrerin sitzt nackt neben nacktem Autofahrer

Dabei waren nicht nur deutsche Ermittler an dem Einsatz beteiligt. Denn während der Tour rund um die Gemeinde wechselte er die Landesgrenzen. Er kam von Frankreich, wo er im Saarland ebenfalls für Aufsehen sorgte. Wie ein Sprecher der Polizei in Völklingen berichtet, fiel den Beamten am Montagnachmittag, 4. September, der unbekleidete Mann auf. Mit ihm im Wagen: Eine Frau, die ebenfalls nichts trug.

Gegen 16.20 Uhr soll die französische Gendarmerie in St. Avold die Kollegen der Dienststelle in Völklingen alarmiert haben, dass ein schwarzer VW-Golf über die Grenze gekommen sei. Die Polizei aus Lothringen eilte dem Fahrer hinterher, bis die deutschen Fahnder die Verfolgung übernahmen.

Frau springt aus fahrendem Auto

Bereits auf französischer Seite soll der Nackte lauthals „Allahu akbar“ aus dem Fenster gerufen haben. Dabei handelt es sich um einen Ausspruch im Islam, mit dem Gott gelobpreist wird. Außerdem seien Knallgeräusche zu vernehmen gewesen. Woher diese rührten, darüber habe die Polizei auf saarländischer Seite keine Kenntnis.

Saarland: In diesen Städten ist die Kriminalität am höchsten
53 Bilder

Hier ist die Kriminalität im Saarland am höchsten

53 Bilder
Foto: dpa/David Inderlied

Gleichzeitig sei der 35-Jährige dermaßen umhergekurvt, sodass er andere Verkehrsteilnehmer gefährdet habe. Das setzte sich im Saarland fort. Noch vor der Grenze soll die splitternackte Beifahrerin (31) eine günstige Gelegenheit genutzt haben, um aus dem fahrenden Wagen zu springen. Wie sich später herausstellte, soll der Fahrer sie in sein Auto gezerrt haben. Bei ihrer Flucht habe sie sich nur leicht verletzt.

Nach Crash flieht Autofahrer zu Fuß

Ungeachtet dessen raste der Mann durch Großrosseln, die Polizei hinter ihm her. Erst ein feudaler Crash stoppte seine Tour. Dabei demolierte der Franzose nicht nur den VW, sondern rammte gleich noch drei weitere Autos. Auch ein Haus sei beschädigt worden, heißt es seitens der Völklinger Polizei.

Trotzdem war der mutmaßliche Nudist nicht zu stoppen. Er stieg aus dem Wrack und türmte zunächst zu Fuß. Doch lange sollte seine Flucht nicht von Erfolg gekrönt sein: Beamte holten ihn ein und nahmen ihn fest.

Heftige Gegenwehr bei Festnahme

Dabei wehrte er sich mit Leibeskräften. Er setzte alles daran, um sich loszureißen. Letztlich sei es der Polizei aber gelungen, den Nackten gegen 16.50 Uhr zu überwältigen.

Kurz darauf stellte sich heraus: Der Mann hatte getrunken und Drogen genommen. Außerdem teilten die französischen Gendarmen mit, dass der Wagen geklaut war, mit dem er sich die Verfolgungsfahrt lieferte.

Polizei in Frankreich übernimmt Ermittlungen

Wegen seines Zustandes sei der Festgenommene zuerst in eine Ausnüchterungszelle gekommen. Später übergaben die saarländischen Polizisten den mutmaßlichen Täter der Polizei in Frankreich. Diese starteten nun die Ermittlungen unter anderem wegen des Diebstahls und der möglichen Geiselnahme.

In Deutschland wird sich der Mann wegen des Unfalls verantworten müssen. Der Schaden ist bisher bisher nicht bilanziert. Das Auto, mit dem er die Karambolage anrichtete, ist zerstört und musste abgeschleppt werden. Warum der Mann und die Frau im Adamskostüm im Fahrzeug saßen, ist unklar.

Hinweise an die Völklinger Polizei von Zeugen, die in der Emmersweiler Straße in Großrosseln gefährdet wurden: Telefon (0 68 98) 20 20.