Bluttat am Saarbrücker Hauptbahnhof Nach Messerattacke im Zug: Opfer außer Lebensgefahr – Polizei hat Hinweise zu Motiv (mit Bildergalerie)

Saarbrücken · Wenn die Ärzte in der Klinik auf dem Winterberg nicht sofort operiert hätten, dann wäre der Mann höchstwahrscheinlich verblutet. Zwei Männer sollen ihn zuvor durch Stiche mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben. Warum die mutmaßlichen Täter schon wieder auf freiem Fuß sind.

Mann in Zug niedergestochen: Polizei fasst Verdächtige am Hauptbahnhof in Saarbrücken
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Mann in Zug niedergestochen: Polizei fasst Verdächtige am Hauptbahnhof Saarbrücken

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Foto: BeckerBredel

Mit einem Messerstich in den Bauch ist ein Mann ins Krankenhaus auf dem Saarbrücker Winterberg eingeliefert worden. Mediziner setzten sofort eine Notoperation an, um den lebensgefährlich Verletzten zu retten. Mittlerweile sei er aus dem Gröbsten raus, sagt Bundespolizeisprecherin Maxie Imgenberg.

Bei dem Opfer, das am Montag, 28. März, in einem Zug bei einem Streit niedergestochen worden war, handle es sich um einen 30 Jahre alten Mann aus dem Regionalverband Saarbrücken. Die beiden mutmaßlichen Täter lebten ebenfalls hier. Zurzeit gehen die Ermittler von einem 25-jährigen Haupttäter sowie einem Komplizen (27) aus.

Doch was hat den lebensbedrohlichen Angriff ausgelöst? „Wir gehen von einer Beziehungstat aus“, berichtet die Sprecherin. „Es geht wohl um eine Frau.“ Um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden, gibt sie keine weiteren Details. Auch nicht dazu, in welchem Verhältnis das Opfer zu den Tätern oder die besagte Frau zu den in die blutige Auseinandersetzung verwickelten Männern steht.

Hintergrund: Vor den Augen wartender Bahnkunden war es am Saarbrücker Hauptbahnhof am Montag gegen 14 Uhr zu der Bluttat gekommen. Am Gleis fünf sollen zwei Männer im dort abfahrbereiten Regionalexpress (RE) 1 von Trier nach Mannheim ihr Opfer niedergestochen haben. Kurz bevor die Täter das Messer zückten, hatten Zeugen einen dort ebenfalls auf seinen Anschluss wartenden Polizisten auf den Streit im Waggon hingewiesen.

Als sich die Tür öffnete und weitere alarmierte Ermittler an den Bahnsteig kamen, war die Lage eskaliert. Der Verletzte hatte eine stark blutende Wunde am Bauch, war zu jenem Zeitpunkt noch bei Bewusstsein.

Die mutmaßlichen Täter rannten auf den Vorplatz, wo sie nach Polizeiangaben in ihre dort geparkten Autos steigen wollten. Das wussten Polizisten zu verhindern und nahmen die beiden Männer fest.

Mutmaßliche Messerstecher sind wieder frei

Mittlerweile kamen sie wieder frei, wie Bundespolizeisprecherin Imgenberg auf SZ-Nachfrage berichtet. Der Grund: Bislang gehe die Saarbrücker Staatsanwaltschaft nicht von vorsätzlicher Tötungsabsicht aus, sondern von gefährlicher Körperverletzung. Dies begründe keinen Antrag auf Untersuchungshaft.

Das könne sich aber jederzeit ändern. Unter anderem dann, wenn Zeugen Hinweise erbringen, die sehr wohl darauf schließen lassen, dass die Männer ihr Gegenüber umbringen wollten.

Während des blutigen Vorfalls sollen sich zahlreiche Passanten am Tatort aufgehalten haben. Deren Befragung stehe jetzt an.

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