Nach Massenschlägerei Zwei Abende verstärkte Polizei-Kontrollen – so ist die aktuelle Lage in Neunkirchen

Neunkirchen · Eine von Zeugen gemeldete Massenschlägerei am Montag sorgte Abende danach für massive Polizei-Präsenz in Neunkirchen. Was die starken Kontrollen nach den Ausschreitungen brachten.

Polizei-Einsatz in Neunkirchen: Kontrolle in der Innenstadt
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Polizei zeigt bei Kontrolle in Neunkirchen starke Präsenz

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Foto: Brandon-Lee Posse

Zwei Tage in Folge hat die Polizei in Neunkirchen starke Kräfte aufgezogen. Auslöser für diese Präsenz in der Innenstadt war eine Massenschlägerei am Montag in der City, bei der auch eine Schusswaffe eingesetzt worden sein soll.

Am Donnerstag, 5. Januar, verzichteten die Ermittler wieder am Abend auf diese Sonderkontrollen, die Ausschreitungen im Keim ersticken sollten. Ein Polizeisprecher zog am frühen Freitagmorgen auf SZ-Anfrage eine erste Bilanz.

Polizei zur Lage in Neunkirchen nach der Massenschlägerei

Demnach soll es am Vortag und auch in der Nacht ruhig geblieben sein. „Besondere Vorkommnisse gab es auf dem Lübbener Platz, Stummplatz und in der Bahnhofstraße nicht“, teilt der Behördensprecher mit. Das gelte auch für die beiden Kontrolltage.

In diesem City-Bereich war es zuletzt zu den gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen, bei denen sich nach Zeugenaussagen an die 30 Beteiligte gegenübergestanden haben sollen. Sie seien teils mit Glasflaschen bewaffnet gewesen, mit denen sie aufeinander losgingen.

Nachdem am Montag, 2. Januar, kurz vor 20 Uhr in Neunkirchen auf dem Lübbener Platz Schüsse gefallen waren, strömten die beiden verfeindeten Gruppen auseinander. Letztlich trafen Polizisten lediglich noch vier Männer an, die in diesen handgreiflichen Streit verwickelt gewesen sein sollen.

Zwei von ihnen waren nach Ermittlerauskunft mit Pfefferspray im Gesicht verletzt worden. Gegen zwei weitere werde unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Diese vier aufgegriffenen Beteiligten sollen zwischen 16 und 20 Jahre sein. Außerdem hält die Polizei die Angaben realistisch, wonach zuvor an die 30 Menschen an der Schlägerei beteiligt waren.

So steht es um die Polizei-Ermittlungen nach der Massenschlägerei in Neunkirchen

Bislang hüllen sie sich alle – sowohl Opfer als auch Beschuldigte – in Schweigen, was der Hintergrund dieser Schlägerei gewesen war. Informationen, wonach es sich um Ärger im Zusammenhang mit Drogengeschäften ging, bestätigen die Beamten nicht, wollen sie aber auch nicht ausschließen. Die Fahndung nach weiteren Straftätern laufe.

Bislang sei eine weitere Polizeikontrollaktion wie zuletzt noch nicht geplant. Mit dieser vorsorglichen Präsenz an neuralgischen Plätzen wollte die Dienststelle in Neunkirchen die Sicherheit erhöhen.

Eher ungewöhnlich erscheint dem Sprecher solch eine Schlägerei in diesem Ausmaß wie am Montag während der Wintermonate. In der warmen Jahreszeit hätten er und seine Kollegen schon erlebt, dass verfeindete Gruppen aneinandergerieten.

Wegen solcher Vorkommnisse hatte Oberbürgermeiser Jörg Aumann (SPD) erneut eine City-Wache für Neunkirchen gefordert. Hier könnten Beschäftigte des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) und der Saar-Polizei zusammenarbeiten. Einen Standort dafür hat der Rathauschef auch schon im Blick: das leerstehende Kaufhof-Gebäude am Stummplatz. Aumann wolle mit Innenminister Reinhold Jost (SPD) darüber sprechen, kündigt Aumann an.

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