Großeinsatz in Neunkirchen Nach blutiger Massenschlägerei in Saarpark-Center – wonach die Polizei jetzt dringend sucht

Neunkirchen · Trotz verstärkter Polizei-Präsenz in der Innenstadt ist es erneut zu einer Schlägerei zwischen verfeindeten Gruppen gekommen. Dabei zückten Beteiligte in Neunkirchen Messer und verletzten zwei junge Männer. Wonach die Ermittler jetzt fahnden.

 Messer sollen bei einer Massenschlägerei im Neunkircher Saarpark-Center gezückt worden sein. (Symbolbild)

Messer sollen bei einer Massenschlägerei im Neunkircher Saarpark-Center gezückt worden sein. (Symbolbild)

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Einige Zeit war es wieder ruhig in Neunkirchen, nachdem zuletzt Schlägereien in der City immer wieder für Aufsehen gesorgt hatten. Zu dieser entspannteren Lage soll unter anderem eine verstärkte Polizeipräsenz in der Innenstadt beigetragen haben.

Doch jetzt eskalierte die Lage in der Kreisstadt erneut. Abermals gerieten verfeindete Gruppen aneinander und lieferten sich eine Massenschlägerei. Dieses Mal trafen die Gegner nicht unter freiem Himmel aufeinander, sondern attackierten sich im Einkaufszentrum Saarpark-Center.

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Wie die Polizei auf Massenschlägerei im Saarpark-Center aufmerksam wurde

Wie ein Polizeisprecher am frühen Freitagmorgen, 3. März, auf SZ-Nachfrage berichtet, waren die 15 Beteiligten am Vortag gegen 17.30 Uhr aufeinander losgegangen. Dabei seien Ermittler rasch an Ort und Stelle gewesen, weil sie wegen der ohnehin verstärkten Kontrolle in der Nähe gewesen sein sollen.

Doch auch die Täter waren offenbar so rasch, wie sie aufgetaucht waren, schon wieder verschwunden. Zurück blieben zwei verletzte junge Männer. Die 19 und 23 Jahre alten Opfer aus Schiffweiler hatten Stichwunden erlitten. Sie mussten beide ins Krankenhaus nach St. Ingbert. Ihre Gesundheitslage sei indes nicht kritisch.

Nach dieser blutigen Tat suchen die Fahnder nicht nur nach den Angreifern. Denn bislang seien die gefährlichen Waffen verschwunden, mit denen zugestochen wurde. In diesem Zusammenhang seien die Beamten auf Hilfe von Zeugen angewiesen. Nach bisheriger Kenntnis sollen zwei Messer gezückt worden sein. Ermittelt werde wegen gefährlicher Körperverletzung sowie Landfriedensbruchs.

Immer wieder Massenschlägerei in Neunkirchen

Zuletzt hatte eine Massenschlägerei auf dem Lübbener Platz für Angst und Schrecken in der einstigen Hüttenstadt gesorgt. Flaschen waren geflogen, Reizgas im Einsatz. Es wurde sogar geschossen. Der Innenausschuss des Saar-Landtags befasste sich daraufhin mit der Lage in Neunkirchen. Innenminister Reinhold Jost (SPD) kontaktierte die Polizei vor Ort, um die Lage einzuschätzen.

In einem Brandbrief an den Minister machten die Verantwortlichen des Verkehrsvereins auf die Bedrohungslage für die Bürger aufmerksam. Deren Sicherheitsgefühl habe massiv durch aktuelle Vorkommnisse gelitten.

Immer wieder treffen rivalisierende Gruppen in Neunkirchen aufeinander. Dabei verschwinden die Beteiligten in aller Regel genauso schnell, wie sie brutal aufeinandertreffen. Wenn Polizisten mutmaßliche Schläger zu fassen bekommen, schweigen sich diese oftmals aus, liefern keinen Gegner, erst recht keine Komplizen ans Messer. Das erschwert die Arbeit der Ermittler.

In vielen Fällen sollen in erster Linie junge Leute auf offener Straße ihre Fehden austragen. Ermittler gehen davon aus, dass es dabei unter anderem um Drogengeschäfte geht.

Hinweise zum aktuellen Fall an die Polizeiinspektion in Neunkirchen: Tel. (0 68 21) 20 30.

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