Polizei-Großeinsatz Kind schwer verletzt – Menschenmenge attackiert Autofahrer nach Unfall in Saarbrücken
Saarbrücken · 50 aufgebrachte Menschen sind nach einem schweren Verkehrsunfall in Saarbrücken-Malstatt auf einen Autofahrer losgegangen. Unterdessen musste ein Junge (9) nach dem Unglück ins Krankenhaus.
Ein Verkehrsunfall in Saarbrücken hat einen massiven Einsatz der Polizei verursacht. Insbesondere eine aufgebrachte Menge, die nach dem Unglück blitzschnell zusammengeströmt war und einen Autofahrer in die Enge trieb, machte den Ermittlern zu schaffen. Gleichzeitig mussten sich Notärzte und Sanitäter um einen Jungen kümmern, der bei dem Aufprall schwer verletzt worden war, wie ein Sprecher der Polizei in Burbach berichtet. Das Kind kam ins Krankenhaus.
Zu dem gefährlichen Zwischenfall ist es Samstagnachmittag im Stadtteil Malstatt gekommen. Nach bisherigen Ermittlungen haben drei Kinder gemeinsam an einem Zebrastreifen die stark frequentierte Breite Straße überquert. Allerdings soll die Fußgängerampel zu diesem Zeitpunkt kurz nach 14 Uhr auf rot gestanden haben. In diesem Augenblick näherte sich ein Saarbrücker mit seinem Auto. Vor ihm soll ein weißer Transporter gestanden haben, der dem Mann im Seat die Sicht bis zum Straßenüberweg versperrte. Der 29 Jahre alte Mann steuerte daran vorbei und erfasste mit seinem Wagen eines der drei Kinder. Der Neunjährige soll über die Motorhaube geflogen und auf die Fahrbahn gestürzt sein.
Der Autofahrer habe sofort angehalten und sei ausgestiegen, um sich um das junge Opfer zu kümmern. Unterdessen liefen immer mehr Menschen zusammen. Letztlich scharten sich an die 50 Leute um den Mann und das verletzte Kind auf der Straße.
Hier ist die Kriminalität im Saarland am höchsten
Ein Angreifer aus der Gruppe hielt offenbar den Saarbrücker für den Schuldigen und schlug ihn. Insgesamt sieben Streifenwagen waren im Einsatz. Die Ermittler schafften es, den Fahrer und das Kind in Sicherheit zu bringen. Der Junge habe beim Aufprall nach Polizeikenntnissen Schürfwunden davongetragen. Den Mann, der den Jungen mit seinem Wagen erwischt hatte, untersuchten Mediziner ambulant. Er erlitt keine folgenschweren Verletzungen, aber einen Schock.
Ermittlungsverfahren zum Unglück und zur Attacke auf den Autofahrer laufen. In welchem Zusammenhang der Angreifer zu dem verunglückten Kind steht, sei noch nicht geklärt. Die Passage war für anderthalb Stunden gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr um.
