Mit Tempo 100 durch die City Kind (13) hängt bei Verfolgungsfahrt durch Neunkirchen Polizei ab

Neunkirchen/Bexbach · Eben Geburtstag gefeiert – dann eine Spritztour mit Papas Auto: Nicht zum ersten Mal ist ein Junge aus Bexbach damit aufgeflogen. Jetzt raste er vor der Polizei durch Neunkirchen und hängte sie nach einem waghalsigen Wendemanöver ab.

 Knirps (13) liefert sich Verfolgungsfahrt mit der Polizei durch Neunkircher City. (Symbolbild)

Knirps (13) liefert sich Verfolgungsfahrt mit der Polizei durch Neunkircher City. (Symbolbild)

Foto: picture alliance / dpa/Polizei Mainz

Mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde ist ein Autofahrer mit seinem Wagen durch Neunkirchen geheizt. Doch das allein für sich hatte nicht für Aufsehen gesorgt. Denn am Steuer des VW-Golfs saß ein Knirps. Und das nicht zum ersten Mal, wie sich später herausstellen sollte.

Der gerade mal 13 Jahre alt gewordene Junge heizte mit dem Fahrzeug durch die Gegend, wie ein Sprecher der Polizei in Neunkirchen meldet. Seinen Kollegen war in der Nacht auf Samstag, 1. April, zunächst eine ungewöhnliche Fahrt aufgefallen. Denn das Auto bretterte in einer Kurve gegen 0.30 Uhr in der Innenstadt über einen Bordstein.

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Polizei verfolgt Jungen quer durch die Innenstadt von Neunkirchen

Als die Beamten mit Sirene und Blaulicht hinter dem Fahrzeug hinterherkamen, drückte der Fahrer erst recht aufs Gaspedal. Mit bis zu 100 Sachen raste das Kind durch die Innenstadt. In einer Einfahrt schließlich blieb er stehen. Die Polizei versuchte, die Ausfahrt mit ihrem Streifenwagen zu blockieren. Sie erkannten dabei schon: Da sitzt ein viel zu junger Mensch am Steuer.

Das hielt den Bexbacher aber nicht davon ab, vor den Ermittlern Reißaus zu nehmen. Er rammte dabei einen Blumenkübel, um sich freie Bahn zu verschaffen. Die Fahnder blieben ihm zuerst auf den Fersen, verloren ihn dann aber doch aus den Augen.

Allerdings hatten sie sich das Kennzeichen notiert und damit den Halter recht schnell ausfindig gemacht: der Onkel des kindlichen Verkehrsrowdys. Die Polizei aus Homburg schickte Mitarbeiter noch in derselben Nacht zu ihm nach Hause. Dort sollen sie die Eltern, aber nicht den Jungen angetroffen haben.

Der war immer noch nicht zuhause aufgetaucht, hatte in der Nähe den demolierten Volkswagen stehen lassen und verschwand. Mittlerweile sei das Kind bei seiner Tante wieder aufgefunden worden, wie die Polizei auf SZ-Anfrage am Sonntagvormittag mitteilt.

Junge aus Bexbach filmte seine Spritztouren und stellte dies ins Internet

Diese illegale und gefährliche Spritztour soll nicht die erste gewesen sein, die das Kind unternahm. Bereits zuvor habe er sich ins Auto gesetzt, um seine Touren zu drehen. Da war er noch nicht einmal 13 Jahre. Nur wenige Stunden vor seiner neuerlichen Tat hatte er Geburtstag.

Wie die SZ erfuhr, soll er sogar mit seinen rasanten Autofahrten geprahlt haben. So seien Videomitschnitte im Internet aufgetaucht. Dabei soll er sich selbst gefilmt haben, wie er unterwegs war.

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