Besucher schildert Vorfall Flohmarkt-Händler in Saarlouis bietet Hitler-Bild an – Polizei leitet Ermittlungen ein

Saarlouis · Ein Polizeieinsatz auf dem gut besuchten Saarlouiser Flohmarkt auf dem Röderberg hat am Pfingstmontag für Aufsehen gesorgt. Dort soll dort unter anderem ein Bild von Adolf Hitler zum Verkauf angeboten worden sein. Ein Besucher hat der SZ berichtet, was auf dem Bild zu sehen war – und was der Händler noch angeboten hat.

 Nach langer Corona-Pause erfreuen sich Flohmärkte auch im Saarland wieder großer Beliebtheit (im Foto ein Stand beim Flohmarkt in Saarbrücken). Am Pfingstmontag musste in Saarlouis allerdings die Polizei eingreifen.

Nach langer Corona-Pause erfreuen sich Flohmärkte auch im Saarland wieder großer Beliebtheit (im Foto ein Stand beim Flohmarkt in Saarbrücken). Am Pfingstmontag musste in Saarlouis allerdings die Polizei eingreifen.

Foto: Thomas Schäfer

Ein Flohmarkthändler hat am Pfingstmontag auf einem großen Flohmarkt auf dem Röderberg in Saarlouis offenbar verbotene Nazi-Devotionalien angeboten. In der Auslage des Händlers habe sich unter anderem ein gerahmtes Bild von Adolf Hitler, circa 20 mal 40 Zentimeter groß, befunden sowie NS-Propagandazeitungen, zum Teil im Original, schildert Bürger Gilbert Kallenborn aus Dillingen, der deswegen Anzeige erstattet hat. Der Verkauf von Nazi-Devotionalien ist verboten; unter die verbotenen Symbole fällt auch die Abbildung Hitlers selbst. Kallenborn habe vor Ort die Polizei Saarlouis informiert und deren Eintreffen abgewartet. Der Flohmarkt auf dem Real-Parkplatz sei mit über 1000 Besuchern, schätzt Kallenborn, sehr gut besucht gewesen.

Das sagt die Polizei zu dem Hitler-Bild vom Flohmarkt

Die Polizei Saarlouis bestätigt auf Anfrage, dass sie nach dem Anruf die Auslage eines 28-jährigen Händlers aus Rheinland-Pfalz, der einen Kleinbus mit Pirmasenser Kennzeichen fuhr, kontrolliert habe. Dabei habe man neben dem Bild, auf dem Hitler eindeutig zu erkennen sei, auch weitere verdächtige Schriften gefunden, erklärte ein Polizeisprecher. Es sei jedoch nicht klar, ob diese strafrechtlich relevant seien, betonte er. Die Abteilung Staatsschutz werde dies nun prüfen. Die Gegenstände wurden jedoch nicht beschlagnahmt, nur abfotografiert zur Beweissicherung.

Kallenborn schildert, das Bild zeige den „Führer" ikonenhaft, wie er sich zu einem jungen blonden arischen Mädchen herab beugt und dessen Kopf tätschelt; dies sei eindeutig eine Darstellung der NS-Propaganda, ist er sich sicher. Näheres will die Polizei nach Prüfung der Objekte mitteilen.

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