In der Hexennacht entstanden Über einen Meter großes Hakenkreuz aus Mehl sorgt in Blieskastel für Aufsehen

Blieskastel · War es ein Scherz in der Hexennacht? Wenn ja – dann ging der Schuss mächtig nach hinten los. Und könnte für die Täter noch ernste Konsequenzen haben.

 Die Polizei ermittelt wegen Nazi-Schmierereien in Blieskastel-Ballweiler. (Symbolbild)

Die Polizei ermittelt wegen Nazi-Schmierereien in Blieskastel-Ballweiler. (Symbolbild)

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Ein über einen Meter großes Hakenkreuz hat die Fahnder im Saarland auf den Plan gerufen. Das Symbol der Nazi-Herrschaft war auf einer Straße mitten im Blieskasteler Stadtteil Ballweiler entdeckt worden. Unbekannte hatten das verbotene Zeichen dort mit Mehl auf die Fahrbahn gebracht.

Das im Durchmesser etwa anderthalb Meter große Kreuz fiel am Montag, 2. Mai, gegen 10 Uhr auf, berichtet ein Homburger Polizeisprecher. Helfer entfernten es danach unverzüglich.

Der Täter hatte sich dafür ungewöhnliches Arbeitsmaterial zur Hilfe genommen: Nicht etwa mit Sprühfarbe oder dergleichen ging er zu Werke. Er nahm haushaltsübliches Mehl, um die Konturen gut sichtbar auf die Fahrbahn zu bringen. Mit Besen und Wasser schrubbten die Beauftragten das Hakenkreuz wieder weg.

Jetzt suchen die Ermittler die Verursacher der mehligen Schmiererei. Bisher gehen sie davon aus, dass Jugendliche während der Hexennacht vor dem Maifeiertag dafür verantwortlich sind. Konkrete Hinweise gebe es bisher dafür aber noch nicht. Die Polizisten suchen deshalb Zeugen, die möglicherweise etwas davon mitbekamen.

Doch so ganz banal ist der Streich, wenn es denn einer war, nicht. Denn es handelt sich dabei um eine Tat, die nach dem Strafgesetzbuch geahndet wird. Im entsprechenden Paragrafen 86a heißt das im Amtsdeutsch: „Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen“.

Es handelt sich dabei um ein Staatsschutzdelikt, sodass automatisch in solch einem Fall auch die zuständige Staatsschutzabteilung der saarländischen Polizei von Amts wegen eingeschaltet wird.

Ein Kavaliersdelikt ist dies ebenso wenig. Denn das Strafmaß, das Tätern droht, ist erheblich: Zwischen einer Geldstrafe und bis zu drei Jahren Gefängnis ist alles drin. So sieht es das Gesetz vor.

Zeugenhinweise an die Polizei in Homburg: Tel. (0 68 41) 10 60.

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