Provokation und Beleidigung „Alle Bullen sind Bastarde“ – Graffiti an Polizei-Gebäude in St. Ingbert

St. Ingbert · Zweimal innerhalb weniger Tage ist das Polizei-Gebäude in St. Ingbert attackiert worden. Mit Sprühfarbe war dort unter anderem an der Front auf Englisch die provokante Aufforderung zu lesen: „Catch me“ – Fang mich. Das gelang den Ermittlern offenbar.

Mutmaßlich zwei Jugendliche haben in der Nacht auf Sonntag, 5. November, die Front der Polizeidienststelle in St. Ingbert mit diesen Losungen verschmiert.

Foto: KN

Die Polizei – dein Freund und Helfer: Das scheint wohl für einige nicht in Betracht zu kommen, die in den vergangenen Tagen gleich mehrmals recht rüde gegen deren Dienstsitz in St. Ingbert (Saarpfalz-Kreis) vorgegangen sind. Sie scheinen alles andere als gut auf die Ermittler zu sprechen zu sein.

Beleidigung und Provokation mit Graffiti an Wand der Polizei

Das brachten Täter zuletzt in der Nacht auf Sonntag, 5. November, unmissverständlich zum Ausdruck. Sie sprühten mit Farbe unter anderem die wenig schmeichelhafte Losung ACAB auf die Front. Die Abkürzung steht für den englischen Ausspruch: All cops are bastards. Auf Deutsch: Alle Bullen sind Bastarde.

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Damit nicht genug, wie ein Polizeisprecher am Mittwoch, 8. November, berichtet: In der selben Nacht fügten sie noch hinzu, ebenfalls in englischer Sprache: Catch me – Fang mich. Die provokante Aufforderung an die Fahnder wurde zwei mutmaßlichen Tätern zum Verhängnis.

Ermittler fassen zwei Jugendliche im St. Ingberter Bahnhof

Noch in der Nacht machten sich Beamte auf die Suche nach den Verantwortlichen für diese Floskeln. Im Bahnhofsgebäude seien sie auf zwei Jugendliche aufmerksam geworden. Diese seien äußerst gewesen und allein dadurch schon aufgefallen. Dann sollen sie sich bei den ersten Fragen der Ermittler noch zusätzlich in Widersprüche verstrickt haben.

Dabei sollte es nun aber nicht bleiben. Die Polizisten kontrollierten weiter, wollten die Ausweise sehen. Als nun einer der beiden jungen Leute seine Papiere aus dem Rucksack nehmen wollte, verriet er sich. Oder vielmehr das, was sich noch darin befand: Spraydosen klapperten. Als die Beamten genauer nachschauten, fanden sie weitere Beweise, die den 16- und den 17-Jährigen belasteten.

Noch weitere Tat sollen sie verübt haben

Die beiden gerieten dadurch dermaßen unter Druck, so dass sie noch währenddessen gestanden haben sollen, die Wand besprüht zu haben. Nicht nur das: Auch für eine Tat am 1. November werden sie verantwortlich gemacht. Auch da sollen sie mit Farbe Hand angelegt haben.

Dies räumten sie ebenfalls ein, wie es heißt. Nun haben die Jungs Verfahren am Hals: Sie sollen sich für die Sachbeschädigung verantworten.