Neue Qualität einer Betrugsmasche Aggressive Bettler schlagen zahlungsunwillige Kunden in Saarlouiser Globus-Baumarkt

Saarlouis · Eine Abfuhr wollten sich zwei Jugendliche nicht so ohne Weiteres bieten lassen. Wenn sie bei ihrer betrügerischen Bettelmasche kein Geld erhielten, gingen sie auch rabiat zu Werke. Bis sie die Polizei schnappte.

 Polizeieinsatz im Globus: Beamte setzen aggressive Bettler fest (Symbolbild).

Polizeieinsatz im Globus: Beamte setzen aggressive Bettler fest (Symbolbild).

Foto: Polizei Saarland

Zwei Jugendliche sind am Samstag, 30. Oktober, durch Saarlouiser Geschäfte gepilgert, um dort Kunden auszunehmen. Wenn diese nicht gewillt waren, Geld locker zu machen, gerieten die beiden Bettler in Rage und ließen die Wut an den Passanten aus. Das berichtet eine Polizeisprecherin.

Zuletzt sollen sie zwischen 14.30 und 15 Uhr ihr betrügerisches Handwerk vollführt haben. Sie hielten den Vorbeilaufenden einen Zettel entgegen, auf dem geschrieben stand, dass die Beiden taubstumm seien. Als ein Mann aber keine Almosen geben wollte, war das den Jugendlichen zu viel des Guten: Sie schlugen zu.

Beobachter der Schikane riefen die Polizei, die die vermeintlichen Bettler kurz darauf festsetzte. Auf der Wache gab es dann nicht etwa ein Verständigungsproblem, weil sie generell nicht sprechen konnten, sondern weil der 16- und 17-Jährige kaum Deutsch beherrschten. Sie wohnen in Frankreich.

Für Alexa Wack hat diese Art des aggressiven Bettelns eine neue Qualität, die so bislang kaum in ihrem Zuständigkeitsbereich aufgetreten sei. Die Dienstgruppenleiterin bei der Saarlouiser Polizei: „Sicherlich kann Betteln lästig sein. Aber Angriffe auf jemanden, der nichts geben will, ist eine neue Dreistigkeit.“

Die Ermittler benachrichtigten die Eltern, damit die ihren betrügerischen Nachwuchs abholten. Jetzt suchen die Beamten nach dem Mann, der von den Jungs attackiert wurde. Von ihm versprechen sie sich weitere Details zum Vorfall. Ebenso von möglichen weiteren Opfern der Betrugsmasche. Im Raum stehen Ermittlungsverfahren wegen folgender möglicher Taten: Betrug, Nötigung, Körperverletzung.

Kontakt zur Polizei: Tel. (0 68 31) 90 10.

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