Gebäude geräumt Giftschlangen in Wohnhaus in Schiffweiler sorgen für Großeinsatz

Update | Schiffweiler · Vor und in einem Wohnhaus in Landsweiler-Reden sind Giftschlangen aufgetaucht. Deshalb räumte die Feuerwehr das Gebäude. 16 Menschen mussten anderweitig untergebracht werden.

Giftige Schlangen in Landsweiler-Reden entdeckt​
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Giftige Schlangen in Landsweiler-Reden gefunden

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Foto: Brandon Lee Posse

Update vom 12. Januar: Aufatmen in Schiffweiler. Alle entkommenen Giftschlangen im Ortsteil Landweiler-Reden sind wieder aufgetaucht. Die letzte Schlange wurde am Donnerstagabend gefunden, wie der Bürgermeister der SZ bestätigte. Zuvor hatte der nach wie vor polizeilich gesuchte Besitzer der Schlangen beim Schiffweiler Bürgermeister angerufen und weitere Details enthüllt.

Ursprungsmeldung: Giftschlangen-Alarm herrscht im Schiffweiler Ortsteil Landsweiler-Reden (Landkreis Neunkirchen). Dort war am Mittwochnachmittag, 11. Januar, vor einem Wohnhaus ein solches Reptil lebend entdeckt worden. Seitdem waren der Einsatz von Polizei und Feuerwehr.

Das Mehrparteienhaus musste deswegen geräumt werden. Bürgermeister Markus Fuchs (SPD) kümmerte sich darum, dass die 16 Betroffenen in Notunterkünfte gebracht werden. Unter ihnen sind auch Kinder. Wie er der SZ auf Anfrage berichtet, kamen einige bei Verwandten und Bekannten unter. Für die übrigen stünden freie Wohnungen der Gemeinde bereit, die ansonsten für Flüchtlinge vorgehalten werden.

Mehrere Giftschlangen vor und in einem Wohnhaus in Landsweiler-Reden

Nach bisherigen Informationen der Polizei bei der Führungs- und Lagezentrale in Saarbrücken hatten Bewohner eine erste Giftschlange vor ihrem Haus am Eingang unter einer gelben Mülltonne erspäht. Das soll gegen 15 Uhr gewesen sein.

Wie die Einsatzkräfte von Nachbarn erfuhren, soll ein ehemaliger Mieter des Hauses Kriechtiere in mehreren Terrarien seiner Wohnung gehalten haben. Womöglich könnten die jetzt gefundenen ausgebüxte Exemplare sein.

Die Feuerwehr fing das Tier ein. Es soll sich in Kältestarre befunden haben. Die Helfer brachten es in einen Behälter, um es gefahrlos zu transportieren.

Sowohl tote als auch eine lebende Schlange wurden in dem Haus gefunden

Bei der anschließenden Durchsuchung stießen die Wehrleute in der betreffenden Wohnung auf zahlreiche Schlangenhäute, wie Fuchs berichtet. Auch tote Tiere sollen entdeckt worden sein, ergänzt ein Polizeisprecher. Zudem sei ein weiteres lebendes Exemplar darunter gewesen.

In beiden Fällen soll es sich um eine hochgiftige Hornviper gehandelt haben, eine Giftschlange, die nicht in Deutschland beheimatet ist.

Das war aber nicht alles, was dort herumgefleucht sein soll. Neben diesen Reptilien habe der Mann weitere Exoten gezüchtet, darunter Spinnen.

Weil nicht klar war, ob diese und weitere Tiere aus den Terrarien ihren Weg durchs Wohnhaus gesucht hatten, wurde das Gebäude schließlich evakuiert. „Das Haus in der Hauptstraße ist sehr verwinkelt und hat auch offene Rohrleitungen. Es ist möglich, dass dort noch weitere Tiere sind“, sagt Bürgermeister Fuchs.

So geht es zurzeit am Fundort der Giftschlangen weiter

Zunächst sollte das Haus am Abend versiegelt werden. Auch Schlüssellöcher und Türritzen seien verklebt worden, damit etwa dort sich noch aufhaltende Spinnen und Schlangen nicht entwischen. Verletzt wurde nach Aussagen der Helfer niemand.

Als Spezialist sei ein Mitarbeiter des Zoos hinzugezogen worden. Er habe die Tiere mitgenommen, um sie artgerecht unterzubringen. Der Einsatz war vorerst gegen 21 Uhr beendet, berichtet am frühen Donnerstagmorgen ein Polizeisprecher in Neunkirchen. Die Suche gehe heute weiter. Bis zum Abbruch der Suche am Abend habe es keine weiteren tierischen Funde mehr gegeben.

Am heutigen Donnerstag sollen nun weitere Experten den Ort untersuchen. Wo der Mann, dem die Tiere ursprünglich gehörten, sich zurzeit aufhält, ist nach wie vor unklar.

Die Suche nach dem möglichen Halter gehtr weiter. Wie Pressesprecher Stephan Laßotta vom Landespolizeipräsidium mitteilt, geht es um einen 37-Jährigen. Er sei den Ermittlern wegen anderer Vorkommnisse schon bekannt.

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