Geldautomat gesprengt Nach Explosion in Quierschied bleibt Wasgau heute wohl zu – Polizei sucht Zeugen (mit Fotos)
Update | Quierschied · Nächtlicher Polizei-Einsatz an der Selbstbedienungsfiliale der Vereinigten Volksbank (VVB) in Quierschied: Dort sollen Täter an einem Geldautomaten einen Sprengsatz gezündet haben. Die Kripo ist vor Ort nahe des Wasgau-Marktes. Die Täter machten wohl Beute.
Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Quierschied (Regionalverband Saarbrücken) setzen die Ermittler nun auf Zeugen. Denn nach der Detonation in der Nacht auf Donnerstag, 8. August, fehlt von den Tätern bislang jede Spur. Auch die Fahndung mit Unterstützung von Beamten aus Frankreich und Luxemburg habe bislang keinen Erfolg erbracht.
Was die Kripo bislang zur Automatensprengung in Quierschied weiß
Nach bisherigem Kenntnisstand sollen mehrere Beteiligte um 4.18 Uhr einen Automaten der Vereinigten Volksbank Saarlouis/Losheim am See/Sulzbach/Saar (VVB) in die Luft gejagt haben. Dabei richtete die Explosion auch erheblichen Schaden an dem Selbstbedienungsschalter des Kreditinstituts mit Sitz in Saarlouis an. Dieser ist in den Bau des Wasgau-Lebensmittelmarktes integriert.
Spezialisten der Kriminalpolizei (Kripo) waren bereits am frühen Morgen vor Ort, um nach etwaigen Blindgängern zu suchen. Letztlich soll es aber nur einen Sprengsatz gegeben haben, mit dem der Geldautomat in die Luft gejagt worden ist. Spurensicherer sind seitdem an der Unglücksstelle, nachdem mehrere Anwohner durch den lauten Knall aufgeschreckt worden waren und die Polizei in Sulzbach alarmierten.
Nach Explosion bleibt Wasgau-Markt wohl am Donnerstag ganztägig dicht
Zeugen schilderten den Beamten, dass mehrere Personen nach der Sprengung zu einem dunklen Wagen gerannt und mit diesem dann geflohen sein sollen. Bei dem Auto könnte es sich um eine dunkle Limousine handeln. Mit der nahmen sie Kurs auf die nahe A8. In welche Richtung sie letztlich fuhren, sei unklar.
Der Wasgau-Markt war auch am Mittag noch geschlossen, wie eine Mitarbeiterin am Telefon der SZ berichtet. Zu diesem Zeitpunkt sei noch nicht abzuschätzen gewesen, wann der Verkauf wieder beginnen kann. Es seien Experten dort, um die Statik zu überprüfen. Diese könnte durch die Explosion ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Ein Architekt war am Nachmittag eingetroffen, um sich ein Bild vom Schaden zu machen. Sein Bericht stand noch aus. Doch die Beschäftigen die Lage ein, dass mit einer Öffnung am Donnerstag nicht mehr zu rechnen sei.
Polizeisprecher: Täter haben Beute gemacht
Klar sei unterdessen, dass die Täter wohl ans Geld gelangt waren. Dies berichtet Polizeisprecher Stephan Laßotta. Um wie viel es sich bei der Beute handelt, müsse herausgefunden werden.
Zeugen sollten sich jetzt bei seinen Kollegen melden, um den Fall aufklären zu können. Dazu gibt es die Möglichkeit, per Telefon oder im Internet an die Polizei zu richten.
Mehrere Sprengungen an Geldautomaten seit Jahresbeginn im Saarland
Zuletzt hatten es Täter auf einen Geldautomaten der Sparkasse in Tholey-Scheuern im Landkreis St. Wendel abgesehen. In der Nacht auf Freitag, 7. Juli, zündeten sie zwei Sprengsätze. Nach Angaben der Polizei sollen sie da aber nicht an Geld gekommen sein. Einer der beiden Zündsätze sei fehlgeschlagen. Diesen jagten Spezialisten anschließend kontrolliert in die Luft.
Zuvor war es im Saarland im März zu einer spektakulären Detonation gekommen. Da jagten Bankautomaten-Knacker in Großrosseln gleich drei Geldautomaten in die Luft. Wie so oft sollen sich die Täter mit einem dunklen Auto auf und davongemacht haben. Nach der Tat waren auch Polizisten aus dem benachbarten Frankreich an der Suche nach den Beschuldigten beteiligt. Dabei filmte ein Zeuge unmittelbar nach der Tat die Flucht.
Kontakt zur Kripo in Saarbrücken: Telefon (06 81) 9 62 21 33. Hinweise sind zudem über das Portal der Polizei im Internet möglich.