Nach heftigen Regenfällen hatte sich herausgestellt, dass die Regenrinne am Gebäude beschädigt war. Nach Angaben einer Neunkircher Polizeisprecherin war dies von der Straße aus gut zu erkennen. Das machten sich die Scharlatane zu nutzen. Als die Bewohnerin ihr Haus verließ, passten sie die Männer ab.

Ihr Angebot: eine Reparatur für einen mittleren vierstelligen Betrag. Einen Auftrag habe die 78-Jährige der Truppe aber nicht erteilt. Sie will ihnen lediglich gesagt haben, sich die Sache zu überlegen. Dann ging sie.

Das hinderte die Unbekannten jedoch nicht daran, Hand anzulegen. Die Steinbacherin kam zurück – da hatte die Gruppe ihre Arbeiten nach eigenen Angaben bereits beendet, ohne dass jemals ein Vertrag zustande gekommen war. Dennoch wollten sie jetzt Bares sehen.

Doch auf einmal sollte es nicht beim ursprünglich genannten Preis bleiben. Die Männer verdoppelten die Summe. Und um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, sollen sie die Seniorin umstellt haben. So erheblich unter Druck gesetzt, tat sie, was die Kerle von ihr verlangten. Damit gelangten sie an weit mehr als 10 000 Euro. Zudem stellte sich anschließen heraus: Die Rinne ist nach wie vor kaputt.

Als die Tochter des Opfers davon erfuhr, schaltete diese die Polizei ein. Doch da waren die falschen Handwerker bereits über alle Berge. Der Hausbesitzerin blieb nur in Erinnerung, dass die Männer, die sie überrumpelt hatten, zwischen 30 und 40 Jahre alt sein sollen. Außerdem waren sie mit einem weißen Transporter vorgefahren, der ein polnisches Kennzeichen hatte.

Jetzt suchen die Ermittler nach Zeugen, die zwischen 1. und 3. Juni solch eine falsche Handwerker-Bande mit ihrem Wagen sahen.

Kontakt zur Polizei in Neunkirchen: Tel. (0 68 21) 20 30.