Fahndungserfolg in Nonnweiler Nach 500 Kilometern: Unterschlagenes Auto taucht im Saarland auf – und das ist längst noch nicht alles

Nonnweiler · Eher zufällig stieß ein Polizist in seiner Freizeit auf einen Wagen, nach dem schon recht lange gesucht worden war. Das Auto aus Bayern nahe der Grenze zu Tschechien war seit Mitte des vergangenen Jahres verschwunden. Als das Fahrzeug in Nonnweiler entdeckt wurde, lösten sich gleich mehrere Fälle.

 Die Waderner Polizei hat einen mit Haftbefehl gesuchten Mann in Nonnweiler festgenommen, der in einem Wagen saß, der ihm nicht gehörte. (Symbolbild)

Die Waderner Polizei hat einen mit Haftbefehl gesuchten Mann in Nonnweiler festgenommen, der in einem Wagen saß, der ihm nicht gehörte. (Symbolbild)

Foto: dpa/Johannes Neudecker

Seit Monaten waren Ermittler auf der Suche nach einem VW-Golf, der Hunderte Kilometer vom Saarland entfernt verschwunden war. Die Polizei spricht in diesem Fall von Unterschlagung. Jetzt entdeckten die Fahnder das Auto in Nonnweiler. Wobei ihnen der Zufall zu Hilfe kam.

Denn nach Informationen der Dienststelle in Wadern war am Donnerstag, 6. Januar, einem Beamten in seiner Freizeit die vermisste Karosse aufgefallen. Er erspähte um 15 Uhr den geparkten Wagen in der Hauptdurchgangsstraße der Gemeinde, der bereits seit 28. Juni vergangenen Jahres in Waldsassen/Oberpfalz an der bayerischen Grenze zu Tschechien nicht mehr aufzufinden war – mehr als 500 Kilometer vom Nordsaarland entfernt.  

Kollegen eilten herbei. Gerade zum rechten Zeitpunkt: Denn kurz vor 16 Uhr stieg ein Mann ein, wollte losfahren. Dann schnappten die Polizisten zu. Widerstandslos ließ sich der 31-Jährige festnehmen.

Als sie seine Personalien kontrollierten, stellten sie fest: Der Festgenommene war schon mit dem Gesetz in Konflikt geraten. So gab es einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft im benachbarten Rheinland-Pfalz. Der Grund: Er war vor geraumer Zeit erwischt worden, wie er hinterm Steuer saß und herumkutschierte, ohne aber einen Führerschein zu haben.

Das war aber noch nicht alles: Im Golf fanden die Ermittler Autokennzeichen, die ihm nicht gehörten. Sie stammten nach Polizeiangaben aus Primstal, die dort am 17. September geklaut worden waren.

Und als ob das nicht schon genug gewesen wäre: Geld und weiteres Diebesgut lagen in dem Auto. Das ordneten die Fahnder nach bisherigem Stand einem Einbruch auf einem Bauernhof im Hochwald zu. 

Jetzt hat der mutmaßliche Täter weitere mehrere Ermittlungsverfahren am Hals. Der Nonnweiler kam wieder frei, nachdem die von der Staatsanwaltschaft ausstehende Strafsumme beglichen worden war. Das Fahrzeug ist indes noch beschlagnahmt, soll aber nach Abschluss der Ermittlungen wieder an seinen Besitzer in Bayern zurück.

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