Wie der Sprecher des Landespolizeipräsidiums, Stephan Laßotta berichtet, war der Übergabe an einen fremden Boten ein sich über mehrere Stunden erstreckendes Telefonat vorausgegangen.

So soll sich am Donnerstag, 9. Februar, zunächst ein Mann bei der Seniorin am Festnetztelefon gemeldet haben. Er habe sich gegen 11.15 Uhr als Polizist ausgegeben. Er berichtete seinem Opfer von einem angeblichen Unfall, den ihr Sohn zu verantworten habe. Dabei sei ein Mensch ums Leben gekommen.

Darum müsse die betagte Mutter nun 20 000 Euro locker machen, damit ihr Kind auf Kaution wieder freikommt. Doch in Deutschland gibt es so etwas nicht, dass jemand bei einer Zahlung wieder auf freien Fuß kommt.

Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, meldete sich zwischenzeitlich ein angeblicher Staatsanwalt bei der Riegelsbergerin auf dem Mobiltelefon. Der bestätigte die Aussage seines Komplizen.

Sie hielten die Frau drei Stunden hin. Als sie es endlich geschafft hatten, sie mürbe zu machen, schickten sie einen Boten vorbei. Da die Rentnerin kein Geld zu Hause hatte, setzten die Täter auf andere wertvolle Dinge. Da kam ihnen der Goldschmuck gerade recht, über den die Angerufene bereitwillig Auskunft gab.

Um 14.15 Uhr dann stand ein dickerer Mann bei ihr an der Haustür, um die vermeintliche Auslöse für ihren Sohn abzustauben. Dabei soll es sich um einen zwischen 40 und 50 Jahre alten Boten mit dunklem Pulli, enger Hose und kurzem Haar gehandelt haben. Er nahm das Geschmeide an sich und verschwand. Der Wert der Beute nach Laßottas Auskunft: mehrere 10 000 Euro.

Nun sucht die Polizei nach dem Abholer und setzt dabei auf Zeugenhinweise. Womöglich hielt sich der Bote bereits längere Zeit im Umfeld des Hauses seines Opfers auf.

Kontakt zur Kripo, Tel. (06 81) 9 62 21 33; zur Polizei in Völklingen, Tel. (0 68 98) 20 20.