Festnahme Enkeltrick schon wegen dummen Fehlers gescheitert – Polizei fasst Geldboten in Saarbrücken

Saarbrücken · Unbekannte wollten einen Rentner in Saarbrücken per Telefon überrumpeln und ihn um mehrere 10 000 Euro bringen. Der 70-Jährige reagierte geistesgegenwärtig und schaltete die Polizei ein.

Festnahme in Saarbrücken nach Enkeltrick. (Symbolbild)

Festnahme in Saarbrücken nach Enkeltrick. (Symbolbild)

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Rascher Fahndungserfolg der Polizei in Saarbrücken: Diesen haben die Ermittler einem Mann zu verdanken, den Betrüger ausnehmen wollten. Er ließ sich aber nicht aufs Glatteis führen. Zumal sich die Täter wegen eines Patzers gleich verraten hatten.

So klickten wenige Stunden nach einem ominösen Anruf am Donnerstag, 19. Januar, bereits die Handschellen. Ein junger Mann wurde festgenommen. Das berichtet ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums.

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So hatte sich die Betrugsmasche in Saarbrücken abgespielt

Am Vormittag hatte sich demzufolge ein Unbekannter per Telefon beim Rentner gemeldet. Es gehe um einen schrecklichen Unfall seiner Tochter. Um Schlimmeres zu verhindern, sollte der 70-Jährige Geld abstottern: 20 000 Euro in bar. Dazu werde ein Geldbote bei ihm vorbeischauen, um die Kohle zu kassieren.

Der Saarbrücker tat so, als ob er in die Falle tappen würde, und verabredete sich mit dem Mann, der bei ihm zur Geldübergabe vorbeischauen wollte. Gleichzeitig alarmierte aber das clevere Opfer die Polizei.

Als dann der 25 Jahre alte Abholer an die Adresse kam, lief er direkt in die Arme der Beamten, die ihn bereits erwarteten. Jetzt entscheidet ein Richter darüber, ob der Pole in Untersuchungshaft kommt. Die Ermittlungen insbesondere hinsichtlich der Hintermänner läuft.

Täter begangen einen Riesen-Fehler während des Anrufs bei ihrem Opfer

Die ganze Sache mit dem Anruf war dem Angerufenen aus einem stichhaltigen Grund von Anfang an äußerst suspekt: Denn die Täter machten einen Riesenfehler: Er hat überhaupt keine Tochter.

Polizei gibt Tipps zum Schutz vor Enkeltrick

Gleichzeitig gibt die Polizei Hinweise, wie sich potenzielle Opfer vor solchen allgemein als Enkeltrick bezeichneten Betrugsfallen schützen können:

  • Misstrauen sei angebracht, wenn am Telefon von der angeblichen Notlage eines Angehörigen berichtet wird
  • Angerufene sollten niemals Details zu familiären und finanziellen Verhätnissen preisgeben.
  • Wenn der Anrufer Geld verlangt: Hörer auflegen. Es gibt in Deutschland keine Kautionszahlungen, um jemanden freizukaufen.
  • Wenn eine Rufnummer auf der Anzeige des Telefons auftaucht, notieren und der Polizei melden.
  • Nachfrage bei angeblich Betroffenen, wie es ihnen geht.
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