Einsatz in Homburg Schwerste jemals in Homburg gefundene Fliegerbombe entschärft (mit Bildergalerie)

Update · In Homburg ist eine Fliegerbombe gefunden worden. Es ist der schwerste jemals in Homburg gemachte Fund einer solchen Bombe. Am Sonntag stand die Entschärfung an.

Fliegerbombe in Homburg
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Fliegerbombe in Homburg

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Foto: Thorsten Wolf

Mit einem Gewicht von 500 Kilogramm wurde am Sonntagmorgen im Industriegebiet „An der Remise“ an der B 423/Bexbacher Straße die schwerste Weltkriegsbombe entschärft, die bislang in der jüngeren Vergangenheit in Homburg gefunden wurde. Entdeckt worden war der massive Sprengkörper vor einigen Tagen bei Tiefbauarbeiten im hinteren und bislang nicht erschlossenen Bereich des Industriegebiets. Die Räumung der Bombe geschah nun unter weitgehender Geheimhaltung.

Dass niemand von dieser Entschärfungsaktion wusste, hatte dabei auch einsatztaktische Gründe, wie Einsatzleiterin Simone Müller-Orschekowski, die Leiterin der Ortspolizeibehörde der Stadt Homburg, vor Ort mitteilte. „Zum einen mussten hier kaum Menschen evakuiert werden. Die wenigen Betroffenen konnten wir direkt ansprechen. Zum anderen wollten wir vermeiden, dass Schaulustige im schwer einsehbaren und deswegen ebenso schwer komplett absperrbaren Gefahrenbereich auftauchen.“ Deswegen habe man die Bombenentschärfung „im Stillen“ erledigen wollen und auf einen öffentlichen Hinweis verzichtet. Diese Taktik hatte Erfolg. Mit Absperrposten an den wenigen Wegen und einer Drohnenüberwachung des Areals durch Einsatzkräfte der Feuerwehr konnte das Gelände ohne weitere Vorkommnisse gesichert werden. Schaulustige gab es an diesem frühen Sonntagmorgen keine.

Und so ging es dann am frühen Sonntagmorgen los. Vor Ort im Einsatz: besagte Kräfte der Feuerwehr Homburg, Beamte der Landespolizei und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Ortspolizeibehörde. Auch mit an Bord waren Beamte der Bundespolizei. Das hatte seinen Grund in der Sperrung der Bahnstrecke Homburg in Richtung Bexbach/Neunkirchen. Dieser Streckenabschnitt befindet sich im Gefahrenbereich. Und damit lag die Zuständigkeit für die Absicherung in diesem Bereich und für den Kontakt mit der Bahn bei der Bundespolizei.

Nach der Streckensperrung und dem Eintreffen der Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes begann dann das glücklicherweise nicht so lange Warten. Zuerst hoben die Bombenentschärfer das Weltkriegsrelikt aus dem Boden. Dann ging es an die eigentliche Entschärfung. Gegen 9.55 Uhr erhielt Müller-Orschekowski schließlich über Funk die Mitteilung, dass die Bombe erfolgreich unschädlich gemacht worden sei. Da machte sich im Rund der Einsatzkräfte durchaus Erleichterung breit – gleichwohl Dirk Otterbein vom Kampfmittelräumdienst im Vorfeld bereits Zuversicht hinsichtlich des Gelingens ausgestrahlt hatte. Augenscheinlich zurecht.

Was der Sonntagmorgen deutlich zeigte und von Homburgs Wehrführer Peter Nashan ausdrücklich betont wurde, war der hohe Einsatznutzen des noch recht neuen Drohnensystems der Homburger Feuerwehr. So konnte das weitläufige Areal vor Beginn der Entschärfung überwacht werden – mit einem geringen Aufwand an Personal.

Einsatzleiterin Simone Müller-Orschekowski zog nach Ende des Einsatzes ein durchweg positives Fazit. „Die Herausforderung in diesem speziellen Fall war, dass die Räumung eine Bahnstrecke betroffen hat.“ Zudem habe man bei den anliegenden Unternehmen klären müssen, ob an diesem Sonntag dort eine Produktion laufe. „Eine groß angelegte Evakuierung von Anwohnern hatten wir in diesem Fall zum Glück nicht.“

Bombenfunde im Zuge von Bauarbeiten sind in Homburg leider keine Seltenheit, war die Stadt im Zweiten Weltkrieg doch immer wieder Ziel von Luftangriffen. Und nicht immer konnte in der Vergangenheit mit so wenig Aufsehen geräumt werden, wie an diesem Sonntag im Industriegebiet „An der Remise“. Man erinnere sich nur an die Bombenfunde am Zweibrücker Tor oder in der Nähe des Gothaer-Hauses.

„Es ist natürlich schon bekannt, dass Homburg im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert wurde“, so Homburgs Bürgermeister Michael Forster, der sich über den gesamten Zeitraum am Sonntagmorgen selbst ein Bild von der Lage gemacht hatte. „Deswegen muss man damit rechnen, dass der eine oder andere Bombenfund noch auf uns zukommen wird.“

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