"Black Swan" am Lido zum Auftakt der Filmfestspiele

Venedig. Dass Quentin Tarantino und Robert Rodriguez beste Kumpels sind, weiß man schon seit "From Dusk Till Dawn"

Venedig. Dass Quentin Tarantino und Robert Rodriguez beste Kumpels sind, weiß man schon seit "From Dusk Till Dawn". Auch in Venedig ließen sie sich die beiden nun, mit großen Cowboy-Hüten, gemeinsam blicken: Rodriguez, der außer Konkurrenz seiner blutigen B-Movie-Parodie "Machete" zeigte, ist auf dem Festival nicht der einzige gute Bekannte Tarantinos, der als Jury-Präsident in die Lagunenstadt gekommen ist. Als solcher meinte er, es lohne, für einen Film zu kämpfen - ob man den Filmemacher kenne oder nicht. Ob er wohl auch für "Black Swan" kämpfen wird, mit dem das Festival gestern eröffnet wurde? Dass Regisseur Darren Aronofsky zumindest Emotionen in Bewegung bringen kann, hat er in Venedig schon mit Höhen und Tiefen demonstriert. Sein esoterisch transzendentales Liebesdrama "The Fountain" wurde 2006 von der Kritik regelrecht in Grund und Boden geschrieben. Zwei Jahre später gewann er höchstverdient mit "The Wrestler" den Goldenen Löwen. "Black Swan" steht dem triumphalen Vorgänger vor allem in der Inszenierung von Körperlichkeit durchaus nah. Allerdings verpflanzt er Tschaikowskis "Schwanensee" in das Umfeld einer Inszenierung im New Yorker Ballettmilieu und baut daraus ein Psychodrama in Schwarz-Weiß-Rosa über das krankhafte Streben einer Ballerina nach Perfektion.Vor allem von Natalie Portman wurde für die Hauptrolle viel Einsatz abverlangt. In "Black Swan" liefert sie eine überragende Performance in der Vermischung von Tanzszenen und dem Hineinsteigern in immer intensivere Wahnvorstellungen. Aus ihrer Perspektive illustriert der Thriller den psychischen Ausnahmezustand stilistisch ausgefeilt, inszeniert seine zahlreichen Dualitäten aber bisweilen nicht sonderlich subtil und hantiert mit etwas zu polternden Horror-Thriller-Effekten. ret

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort