Bibliotheken fordern ungehindertes Ankaufsrecht für E-Books

Nürnberg · Die Bibliotheken in Deutschland fordern ein ungehindertes Ankaufsrecht für E-Books genauso wie für gedruckte Bücher. Aufgrund einer Klausel im Urheberrechtsgesetz können bisher die Verlage selbst darüber bestimmen, ob sie Lizenzen für E-Books an Bibliotheken vergeben oder nicht.

Einige große Verlage verweigern das. "Es kann nicht sein, dass Verlage ganze Segmente vom Erwerb ausschließen können", sagte Klaus-Rainer Brintzinger, der Vorsitzende des Vereins Deutscher Bibliothekare, gestern und forderte "eine gesetzliche Lösung".

Einige Verlage befürchten eine Konkurrenzsituation zwischen Bibliotheken und (Online-)Buchhandel. "Wir sind bereit, zu sinnvollen Konditionen zu bezahlen", betonte Tom Becker vom Berufsverband Information Bibliothek. Die Regelung sei in Zeiten der Digitalisierung nicht mehr zeitgemäß. "Als Kunde erwarte ich heute, in meiner Bibliothek den Bestseller auch als E-Book zu finden."

Außerdem fordern die Bibliotheken , dass der ermäßigte Umsatzsteuersatz von sieben Prozent nicht nur für gedruckte Bücher gilt, sondern auch für E-Books, elektronische Zeitschriften und Datenbankprodukte. "Das ist ein Hindernis für Wissenschaft und Bildung", sagte Brintzinger. "Ein Buch ist ein Buch - unabhängig von seiner medialen Form."

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