Bexbacher BFD wächst und wächst

Bexbach · Steuerberater, Anwälte oder Klinikärzte müssen in ihrer Arbeit immer auf dem neusten Stand sein. Der Buchholz Fachinformationsdienst (BFD) hat es sich zur Aufgabe gemacht, das nötige Fachwissen mundgerecht zur Verfügung zu stellen.

Ausschließlich Wachstum - seit mehr als 25 Jahren. Darauf weist Dieter Buchholz besonders gern hin. Seit er 1987 den Buchholz Fachinformationsdienst (BFD) gründete, "war jedes Jahr stärker als das Jahr zuvor", sagt der 71-jährige Seniorchef. Das Bexbacher Unternehmen macht sein Geschäft mit Fachinformationen für Steuerberater, Anwaltskanzleien, öffentliche Verwaltungen, Kliniken und Firmen. Mehr als 45 Millionen Euro Nettoerlöse stehen für das vergangene Jahr zu Buche, 7,8 Prozent mehr als 2012. "Für dieses Jahr erwarten wir zwei Prozent Wachstum", so die vorsichtige Prognose von Geschäftsführer Dirk Simon. Das Plus könne aber durchaus höher ausfallen.

Und auch das Ergebnis stimmt offenbar. An ein Jahr mit Verlusten kann sich Simon, der seit Anfang der 90er bei BFD arbeitet, nicht erinnern. 2012 belief sich der Überschuss auf 1,4 Millionen Euro.

Gerade in der Medien-Wirtschaft, die sich durch das Internet in rasantem Tempo wandelt, ist solch eine Wachstumsgeschichte ungewöhnlich. Schließlich tun sich nach Beobachtung des BFD-Geschäftsführers viele Fachverlage oder Buchhandelsbetriebe mit den neuen Medien schwer. Die Branche mache nach wie vor ihre Gewinne hauptsächlich mit dem schrumpfenden Print-Geschäft, also mit Büchern, Zeitschriften und Loseblatt-Sammlungen. Das Unternehmen BFD, das 170 Mitarbeiter beschäftigt, davon 138 in Bexbach, hat aber einen Weg gefunden, sich in diesem schwierigen Umfeld zu behaupten. Dabei hat es sich von einem Versand-Buchhändler zu einem Hightech-Mediendienstleister gewandelt.

Gegenwärtig setzt BFD den Schwerpunkt auf die Verbindung neuer und klassischer Medien. "Der digitale Anteil am Umsatz wird weiter zunehmen", ist Simon überzeugt, aber - und das ist ihm wichtig - "Print wird nicht völlig verdrängt. Wir glauben an die Kombination" von Digitalem und Gedrucktem. Mischformen machen 34 Prozent des Umsatzes aus, Tendenz steigend. Vor fünf Jahren war der Anteil erst halb so hoch. Der Trend spiegele das Kundenverhalten. Zum Beispiel würden Steuerberater oder Anwälte Online-Datenbanken zwar intensiv nutzen, um etwas nachzuschlagen. Der grundlegende Rechtskommentar werde aber nach wie vor lieber in Papierform gelesen, und wichtige Neuigkeiten bekämen viele Fachleute gerne klassisch über Zeitschriften vermittelt.

Das BFD-Fachinformationssystem dient dazu, Fachliteratur verschiedener Verlage zu beschaffen, Abonnements und Buchbestände zu verwalten, Zugriffsrechte auf die Informationskanäle zu regeln und die Kosten zu überwachen. Erschlossen wird das Informationssystem über Online-Portale, wie Simons Geschäftsführer-Kollege und IT-Chef Hans Georg Osthof erläutert. Diese Portale können auf die Bedürfnisse der Auftraggeber im Allgemeinen und jedes einzelnen Mitarbeiters im Besonderen zugeschnitten werden - für einen Arzt anders als für einen Krankenpfleger, für einen Bürgermeister anders als für einen Sachbearbeiter im Bauamt.

Technologisches Kernstück ist eine von BFD selbst entwickelte Suchmaschine, auf die Osthof besonders stolz ist. Mit ihr können die Nutzer über Stichworte recherchieren und dabei diverse Quellen anzapfen, etwa Online-Datenbanken, interne Schulungsunterlagen oder den Bürobestand an Fachbüchern. Über die Portale können auch Aufgaben verteilt, Informationen ausgetauscht, Neuigkeiten abgefragt, und Schulungen abgewickelt werden. So "schaffen wir Wissens-Arbeitsplätze", sagt Simon. "Vergleichbares gibt es in ganz Deutschland nicht."

Eine Million Euro steckt BFD pro Jahr in den Ausbau der Technologie. Die sei aber kein Selbstzweck. Für Simon hängt der Erfolg von den Inhalten ab. Die Kunden müssten bei ihrer Arbeit von dem bereitgestellten Know-how der Fachautoren profitieren. Nur dann werde es auch mit dem Wachstum von BFD weitergehen.

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