Betriebsrat fürchtet um Mercedes-Niederlassung

Saarbrücken · In der Diskussion um die Zukunft der Mercedes-Filialen im Saarland fürchtet der Betriebsratsvorsitzende Michael Christmann, dass die Entwicklung noch dramatischer wird als bisher erwartet. „Wir fürchten, dass nicht nur die vier Standorte in Saarlouis, Neunkirchen, Homburg und St.

Wendel verkauft werden, sondern dass auch der Hauptbetrieb in Saarbrücken verkauft wird", sagt Christmann. Damit stünden dann nicht nur 150, sondern 400 Arbeitsplätze auf der Kippe.

In einem ersten Schritt soll im Oktober die Niederlassung unter das Direktionsrecht der Niederlassung Mannheim fallen. "Dann wird der große Standort Mannheim versuchen, Bereiche zu zentralisieren und aus Saarbrücken abziehen." Christmann rechnet dabei mit Arbeitsplatzverlegungen.

Im Mai hatte Daimler angekündigt, den Mercedes-Vertrieb deutschlandweit umzubauen und in diesem Zusammenhang die genannten Konzern-Filialen zum Verkauf anzubieten. Diese sollen dann, ebenso wie die übrigen Mercedes-Häuser im Saarland, von unabhängigen Händlern weitergeführt werden. Von der Niederlassung Saarbrücken war damals nicht die Rede.

Betriebsratschef Christmann erwartet durch die neue Daimler-Strategie auch empfindliche Einbußen für die Mitarbeiter. Da unabhängige Betriebe nicht an den Daimler-Tarif gebunden sind, würden den Mitarbeitern je nach Gehaltsstufe 300 bis 700 Euro pro Monat verloren gehen. Der Saar-Betriebsrat will gegen die Konzernstrategie kämpfen. "Die Forderungen der Unternehmensleitung sind für uns nicht hinnehmbar", sagt er.

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