Beton-Elemente nach Lego-Prinzip lassen Wände schnell wachsen

Homburg. In zwei neuen Geschäftsfeldern will der Homburger Abfall-Spezialist Terrag in den kommenden Jahren stark wachsen. Das eine ist die Herstellung fertiger Beton-Elemente (so genannter Systemsteine) und das andere die Errichtung von Deponien für alle Abfälle, die "nicht andienungspflichtig sind, aber trotzdem entsorgt werden müssen"

Homburg. In zwei neuen Geschäftsfeldern will der Homburger Abfall-Spezialist Terrag in den kommenden Jahren stark wachsen. Das eine ist die Herstellung fertiger Beton-Elemente (so genannter Systemsteine) und das andere die Errichtung von Deponien für alle Abfälle, die "nicht andienungspflichtig sind, aber trotzdem entsorgt werden müssen". Dazu zählen unter anderem Bauschutt und Erdaushub, wie die beiden Terrag-Geschäftsführer Frank Becker und Gerhard Scherer erläutern.Neben einer bereits in Betrieb befindlichen Deponie in Neunkirchen-Wiebelskirchen und vertraglich vereinbarten Deponiekontingenten mit dem Entsorgungsverband Saar (EVS) und dem ZAK Kaiserslautern hat das Unternehmen im Herbst vergangenen Jahres eine weitere Deponie dieser Art in Mettlach-Orscholz in Betrieb genommen. Diese ehemalige Gemeindedeponie, die ein Volumen von 500 000 Kubikmeter umfasst, wird die Terrag 15 Jahre lang im Alleinmanagement betreiben.

Der Gemeinde Mettlach steht pro Jahr rund 20 000 Tonnen Eigenkontingent an Bauschutt und Erdaushub über die gesamte Laufzeit zu. Über die restlichen Deponie-Kapazitäten kann das Unternehmen frei verfügen, wobei man auch Kunden aus dem benachbarten Luxemburg im Visier hat. Mit den Entsorgungsgebühren soll die Investitionssumme von rund zwei Millionen Euro wieder hereingeholt werden. Becker und Scherer hoffen, dass dieses Deponie-Modell Schule macht, "weil mittlerweile alle Kommunen dazu verpflichtet sind, solche Entsorgungsmöglichkeiten anzubieten".

Bei den Beton-Elementen hat sich das Unternehmen mit dem Baukonzern Dyckerhoff Beton zusammengetan und betreibt mit ihm in einer Arbeitsgemeinschaft das Betonsteinwerk Riegelsberg. Dort werden Elemente gegossen, die wie riesige Legosteine einfach zusammengesteckt werden können. Die jeweils 1,7 Tonnen schweren "Lego"-Elemente können zum Beispiel zu Trennwänden in Hallen verfugt werden, in denen Schüttgut wie Kies, Sand oder Streusalz gelagert wird. Sie eignen sich aber auch als Stützmauern, um Hänge zu befestigen. "Die Wände sind wegen des Lego-Prinzips innerhalb kürzester Zeit zusammengebaut", erläutern die Terrag-Geschäftsführer Becker und Scherer. Doch auch das klassische Geschäft kommt bei der Terrag nicht zu kurz. Dazu zählt unter anderem an den Standorten Homburg, Perl-Besch und Lahr die Sanierung von Böden, die zum Beispiel durch Teer- oder Ölreste verseucht sind. Das Unternehmen entsorgt und deponiert neben Bauschutt und Erdaushub unter anderem auch Gießerei-Sand, Schlacken, ausgediente Schamottsteine oder - nach vorhergehender Behandlung - auch Flugaschen, zum Beispiel aus Kohlekraftwerken oder Abfallverbrennungsanlagen. Stark gewachsen ist außerdem der Geschäftsbereich Industrieabbruch, der sich mit dem Rückbau von Brücken, alten Hallen bis hin zu ganzen Kraftwerken befasst.

Die Terrag beschäftigt knapp 90 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 20 Millionen Euro. Inhaber sind zu jeweils 50 Prozent die Geiger-Gruppe aus Obersdorf (Allgäu) und der St. Wendeler Unternehmer Albert Winzent. low

terrag.de

Foto: Thorsten WolfFoto: Thorsten Wolf

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