Saarbrücken. Die Agentur für Arbeit Saarland nimmt die Ausbildung und Vermittlung von schwer vermittelbaren Arbeitslosen wieder selbst in die Hand. Hans-Hartwig Felsch, der Vorsitzende der Geschäftsführung, stellte gestern die ersten Ergebnisse eines Projekts vor, das am 1. April im Saarland startete. Ziel sei es, Arbeitslose mit Gesundheitsproblemen oder Menschen, die nach langen Jahren wieder in den Beruf zurückkehren wollen, in Arbeit zu bringen. Die Agentur wolle verhindern, dass diese Arbeitslosen als Hartz-IV-Empfänger bei einer der Argen landen. Bis 22. September hatten von 587 Teilnehmern 123 wieder einen Job, sagte Felsch. Diese seien nicht nur bei Zeitarbeitsfirmen gelandet, sondern verteilten sich auf alle Branchen. Spitzenreiter mit 17,9 Prozent ist der Bereich Gesundheit, Sozialwesen, Bildung. Weitere 200 Arbeitslosengeld-Empfänger hätten sich bei der Agentur für Arbeit abgemeldet, sagte Felsch. Die ist seit Jahresbeginn neu organisiert. Die Agenturen in Saarbrücken, Neunkirchen und Saarlouis sind in der Agentur für Arbeit Saarland aufgegangen. Das habe viele Vorteile, sagte Felsch, der seit 1. August Vorsitzender der Geschäftsführung ist. Kammern und Unternehmen hätten jetzt einen Ansprechpartner. Während jede Agentur früher nur ihre Kunden habe unterbringen wollen, werde nun saarlandweit nach einer passenden Stelle gesucht, sagte Felsch. Geschäftsstellen seien nicht geschlossen und keine Mitarbeiter entlassen worden. Wo Stellen eingespart wurden, werde die Vermittlung der Arbeitslosen gestärkt. Das zeigt bei dem neuen Projekt erste Erfolge. 15 Mitarbeiter kümmern sich landesweit um die Arbeitslosen. Die Beratung sei sehr intensiv, sagte Felsch. Ein Vermittler betreue 40 Arbeitslose und mache die Computer- oder Bewerbungstrainings sowie die Stellensuche selbst. sm