Beschäftigung sinkt erstmals seit 2005

Wiesbaden/Nürnberg. Die Wirtschaftskrise hat für ein Ende des Stellenbooms gesorgt. Im Krisenjahr 2009 ist die Beschäftigung in Deutschland erstmals seit vier Jahren wieder gesunken. Im Jahresdurchschnitt waren rund 40,15 Millionen Menschen erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt gestern nach vorläufigen Berechnungen mitteilte

Wiesbaden/Nürnberg. Die Wirtschaftskrise hat für ein Ende des Stellenbooms gesorgt. Im Krisenjahr 2009 ist die Beschäftigung in Deutschland erstmals seit vier Jahren wieder gesunken. Im Jahresdurchschnitt waren rund 40,15 Millionen Menschen erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt gestern nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Das entspricht einem Rückgang um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2008 hatte die Erwerbstätigenzahl mit 40,22 Millionen einen Höchststand seit der Wiedervereinigung erreicht. Nach Angaben der Statistiker sank die Zahl der Erwerbstätigen vor allem dank der massiven Ausweitung der Kurzarbeit weniger stark als befürchtet. Bei der Nachfrage nach Arbeitskräften hat die Bundesagentur für Arbeit im Dezember einen leichten Aufwärtstrend verzeichnet. Die Zahl der offenen Stellen habe damit zum fünften Mal in Folge zugenommen. Die Probleme auf dem Jobmarkt seien aber keineswegs überwunden, werteten Volkswirte deutscher Großbanken die Lage auf dem Arbeitsmarkt skeptisch. Im Laufe des ersten Halbjahrs werde die Zahl der Jobsucher stark zunehmen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Erwerbslosen nach international vereinbarter Definition im Jahresdurchschnitt 2009 um 169 000 auf 3,31 Millionen. Damit waren 5,4 Prozent mehr Menschen erwerbslos als 2008. Angesichts Wirtschaftskrise fiel dieser Anstieg aber schwächer aus als befürchtet. Die Zahl der aktiv am Arbeitsmarkt verfügbaren Erwerbspersonen - also aller Erwerbstätigen und Erwerbslosen - nahm im Vergleich zum Vorjahr um 97 000 Personen auf 43,46 Millionen zu. Die Erwerbslosenquote stieg von 7,2 Prozent im Vorjahr auf 7,6 Prozent. Auch 2009 wuchs die Bedeutung des Dienstleistungsbereichs. Fast drei Viertel aller Erwerbstätigen waren in diesem Sektor beschäftigt, dessen Anteil an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen sich von 59,5 Prozent im Jahr 1991 auf 73 Prozent erhöhte. In der Industrie waren 19,4 Prozent aller Erwerbstätigen tätig. dpa

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