Bergbau-Zulieferer setzen auf Ukraine

Donetsk/Saarbrücken. Die saarländischen Bergbau-Zulieferer stehen unter Zeitdruck. Das vorgezogene Ende der Steinkohle-Förderung im Saarrevier, das Mitte 2012 bevorsteht, hat sie unter Zugzwang gesetzt. "Wir müssen deutlich früher als zunächst geplant auf anderen Märkten Fuß fassen", bringt Helmut Rommelfanger das Problem auf den Punkt

Donetsk/Saarbrücken. Die saarländischen Bergbau-Zulieferer stehen unter Zeitdruck. Das vorgezogene Ende der Steinkohle-Förderung im Saarrevier, das Mitte 2012 bevorsteht, hat sie unter Zugzwang gesetzt. "Wir müssen deutlich früher als zunächst geplant auf anderen Märkten Fuß fassen", bringt Helmut Rommelfanger das Problem auf den Punkt. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Carl Port GmbH (St. Ingbert). Die Firma, die unter anderem Winden oder Seilbahn-Maschinen für den Bergbau liefert, ist eins von zehn Unternehmen aus dem Bereich der saarländischen Zulieferer, die derzeit auf der Bergbau-Messe Ugol& Mining auf einem Gemeinschaftstand ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Die Ugol& Mining findet in der ukrainischen Industrie-Metropole Donetsk statt. Organisiert und betreut wird der Stand von "Saarland International", wo das Wirtschaftsministerium und die Zentrale für Produktivität und Technologie (ZPT) ihre ausländischen Markterkundungs-Aktivitäten gebündelt haben. Von der Saar sind außerdem noch zwei Einzelaussteller auf der Messe vertreten: die Firma Becker Mining aus Friedrichsthal (Steuerungs- und Funktechnik für untertage) und das Saarbrücker Unternehmen Evonik New Energies. Die Firma saugt Grubengas aus Bergwerken und treibt damit große Motoren an, die Strom und Fernwärme liefern. Damit die Bergbau-Zulieferer den hohen Anpassungsdruck besser bewältigen können, werden sie vom Land mit einem Sonderprogramm unterstützt. Dieses Jahr fließen in dieses Programm rund 200000 Euro. Für Wirtschaftsminister Joachim Rippel (CDU), der die Wirtschaftsdelegation angeführt hat, ist "es sehr wichtig, dass die saarländischen Unternehmen in neuen Märkten Flagge zeigen". Bei der Eröffnung der Messe Ugol& Mining betonte er, dass die sichere Versorgung mit Energie "eine Aufgabe ist, die nur auf europäischer Ebene gelöst werden kann". Bergbau-Unternehmen, Zulieferer, Stromerzeuger und -Verteiler müssten ihren festen Platz haben. Daran ändere sich auch nichts, wenn Deutschland aus der Kohleförderung aussteigt, betonte Rippel später in einem Gespräch mit dem stellvertretenden ukrainischen Kohleminister Jurij Gjradustji. Gjradustji hob hervor, dass die Ukraine in Zukunft mehr Kohle fördern müsse als bisher, um die Nachfrage zu decken. Im vergangenen Jahr wurden in der Ukraine rund 72 Millionen Tonnen Kohle aus der Tiefe geholt. Benötigt werden nach Angaben von Gjradustji etwa 80 bis 100 Millionen Tonnen.

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