Bei Übernahme von Max Bahr zeichnet sich Branchenlösung ab

Kirkel/Hamburg · Während die Baumarktkette Praktiker vor dem Aus steht, zeichnet sich für die Schwester-Marke Max Bahr eine Branchenlösung ab. Als mögliche Interessenten sind Hagebau und Globus im Gespräch.

Bei der Übernahme der insolventen Baumarktkette Max Bahr zeichnet sich eine Branchenlösung ab. Verhandlungen mit Finanzinvestoren als Übernehmer gebe es nicht mehr, heißt es aus Verhandlungskreisen, stattdessen seien aber deutsche Baumarktketten an der Baumarkt-Marke Max Bahr interessiert. Dabei geht es dem Vernehmen nach in den Verhandlungen sowohl um eine Übernahme von Einzelmärkten als auch um die gesamte Gruppe.

Während die großen Baumarktketten Bauhaus, Obi und Hornbach zu dem Thema nicht Stellung nehmen wollen, signalisieren die Hagebau-Gruppe, eine Kooperation mehrerer Baumarkt-Gesellschafter, sowie die saarländische Globus-Gruppe Interesse.

Bei Hagebau gebe es Verhandlungen mit den Insolvenzverwaltern zur Übernahme einzelner Standorte, sagte gestern eine Sprecherin. Auch Erich Huwer, Geschäftsführer der Globus-Fachmärkte, bestätigt sein Interesse, sagt aber, dass kartellrechtliche Fragen geklärt werden müssten. Gerade Globus gilt aber aus kartellrechtlicher Sicht als Idealkandidat. Denn gerade in Norddeutschland, dem Kerngebiet von Max Bahr, ist Globus nur mit wenigen Märkten, unter anderem in Kaltenkirchen bei Hamburg, in Rostock und in Stralsund vertreten.

Vorgestern hatte die Insolvenzverwaltung bekanntgegeben, dass es für Praktiker keine Käufer gebe, dass es aber Interessenten für Max Bahr gebe. Max Bahr besteht aus 78 Bestandsmärkten sowie 54 Märkten, die von Praktiker auf die neue Marke umgeflaggt wurden. Für die Marke Praktiker gibt es demnach keine Zukunft mehr. Investoren hätten ausschließlich Interesse an ausgewählten Standorten gezeigt, nicht aber an dem Warenbestand. In den Märkten beginnt deshalb Ende kommender Woche der Ausverkauf.

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