Bei Deutscher Bank droht Stellenabbau

Frankfurt · Der künftige Vorstandschef John Cryan will bei der Deutschen Bank offensichtlich massiv aufräumen. Entsprechende Pläne habe er auf einer Klausurtagung vorgestellt. Dabei soll rund ein Viertel der Stellen in Frage stehen.

Die Deutsche Bank steht vor einer massiven Schrumpfkur. Das hat Co-Vorstandchef John Cryan nach Informationen des "Handelsblatts" auf einer Klausurtagung von Aufsichtsrat und Top-Management klar gemacht, ohne sich bereits auf konkrete Zahlen festzulegen. Von den fast 100 000 Mitarbeitern des Instituts sollen einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge nur noch rund 75 000 übrig bleiben.

Ein großer Teil der Abgänge ist auf die Abspaltung der Postbank zurückzuführen. Die Deutsche Bank hatte angekündigt, die vornehmlich auf Privatkunden ausgelegte Tochter im kommenden Jahr an die Börse zu bringen. Bei der Postbank sind Reuters zufolge rund 15 000 Mitarbeiter beschäftigt. Zur Disposition stünden auch Stellen, die die Bank in den vergangenen Jahren in Niedriglohnländern aufgebaut hat, sagten Insider der Nachrichtenagentur Reuters . Dort sind rund 20 000 Mitarbeiter beschäftigt. Außerdem könnten durch eine effizientere IT deutlich Stellen gespart werden. Bei der Deutschen Bank sind nach Angaben des "Handelsblatts" mehr als 40 000 Mitarbeiter beschäftigt, die keinen direkten Kontakt zum Kunden haben. Beschlüsse gebe es noch nicht, hieß es. Die Bank, die bereits größere Umstrukturierungen hinter sich hat, will die Kosten mittelfristig um weitere 3,5 Milliarden Euro senken.

Reuters berichtet auch, dass sich die Bank weitgehend aus dem russischen Markt zurückziehen will, wo sie von einem Geldwäsche-Skandal erschüttert wird.

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