Saarbrücken. Die mittelständischen Unternehmen im Saarland sollen gestärkt werden. Um dies zu erreichen, will das IBO-Institut für Industrieinformatik und Betriebsorganisation an der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) zusammen mit saarländischen Firmen deren Stärken und Schwächen analysieren und die Unternehmen zwei Jahre lang begleiten. Gesucht werden Mittelständler, die zwischen 50 und 500 Mitarbeiter beschäftigen. Infrage kämen Firmen aus dem Maschinenbau und der Fertigungsindustrie. Das Projekt soll noch vor der Sommerpause starten.IBO-Institutsleiter Professor Ralf Oetinger setzt dabei "auf fünf Säulen der Erfolgs- und Zukunftsfähigkeit". Das erste seien die richtigen Produkte (Qualität, Image oder Kosten); das zweite die Positionierung am Markt (Geschäftsstrategie, Wertschöpfung), das dritte die Ressourcen (Mitarbeiter, Finanzen, IT-Ausstattung, Infrastruktur). Säule Nummer fünf seien Kompetenz/Fähigkeiten (Know-how, Innovation, Führung) und Säule sechs sei die Prozess-Effizienz (Integrationsgrad, Vermeidung von Doppelarbeit, stärkere Standardisierung). Auf der Basis dieses Säulen-Modells will Oetinger zusammen mit seinen Mitarbeitern die Unternehmen analysieren.

In einer ersten Phase sollen sich die Wissenschaftler maximal zwei Tage in den Betrieben aufhalten und sich danach intensiv mit dem Firmenchef und seinen Führungsleuten austauschen. "Die Unternehmen sollen sich selbst am Diagnose-Prozess beteiligen", ist seine Vorstellung. Nach einem halben Jahr will er eine erste Bestandsaufnahme machen. Das Projekt wird vom saarländischen Wirtschaftsministerium unterstützt. "Wir wollen hier Erkenntnisse gewinnen, wie wir unsere Technologieförderung möglichst zielorientiert einsetzen können", sagt Wirtschafts-Staatssekretär Peter Hauptmann. "Denn die Förderung muss zum Bedarf der Unternehmen passen." Die IBO-Analyse stehe auch "Unternehmen offen, die sich im Saarland ansiedeln wollen". low