Beethovens letzte Bagatellen

Homburg. Saisoneröffnung bei den Homburger Meisterkonzerten: Mit einem Beethoven-Abend wagte der junge Amerikaner Jonathan Biss am Donnerstag im Saalbau sein Homburger Debut. Er ist einer der vielen jungen Pianisten, die auf den Markt drängen: technisch (fast) perfekt, mit umfassendem Repertoire. Unterschiede sind oft nur in der musikalischen Auffassung zu erkennen

Homburg. Saisoneröffnung bei den Homburger Meisterkonzerten: Mit einem Beethoven-Abend wagte der junge Amerikaner Jonathan Biss am Donnerstag im Saalbau sein Homburger Debut. Er ist einer der vielen jungen Pianisten, die auf den Markt drängen: technisch (fast) perfekt, mit umfassendem Repertoire. Unterschiede sind oft nur in der musikalischen Auffassung zu erkennen. Bei ihm klang die Sonate op.10/1 im "pathetischen" c-moll luftig-leicht, sensibel, fast improvisatorisch. Ihre extremen Kontraste waren entschärft. Merkwürdig zerfasert, versponnen erschien das späte opus 109, dessen Prestissimo zudem Flüchtigkeiten und Fehlgriffe störten. Das letzte Klavierwerk Beethovens, die sechs Bagatellen op.126, gelangen überzeugender. Sanglichkeit im Wechsel mit kapriziöser Bewegung, Eruptionen und sanft Kantables sind Reminiszenzen ans riesige Sonatenwerk des Titanen. Dem näherte sich Biss mit mehr Biss in der "Appassionata", immer noch Probestück für die "Beethoven-Tauglichkeit" eines Pianisten. Es wurde nicht nur heroisch, sondern auch dämonisch, spannend. Pedalisierungen sorgten für avantgardistische Momente. Das Publikum erklatschte sich zwei Zugaben. fa

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