Beeindruckende Aufführung, opulente Besetzung

Saarbrücken · Die Saar-Musikhochschule brachte am Sonntag Verdis „Messa da Requiem“ mit gut 200 Sängerinnen und Sängern und einem groß besetzten Orchester in Saarbrücken zur Aufführung.

Für das vergangene Wochenende hatte sich die Hochschule für Musik Saar (HfM) ein gewaltiges Projekt vorgenommen: Giuseppe Verdis "Messa da Requiem". Um die erforderliche Chorstärke zu erreichen, fanden sich unter dem Dach "Chorwerk Saar" von Georg Grün geleitete Chöre zusammen. Gut 200 Sängerinnen und Sänger wurden vom Hochschulchor, dem Studio Vocale Saar, dem Kammerchor Saarbrücken und der Evangelischen Chorgemeinschaft an der Saar aufgeboten, wobei die Frauenstimmen dominierten. Das Orchester der HfM war durch Mitglieder beider Saarbrücker Berufsorchester auf die erforderliche Spielstärke gebracht worden.

Die Kirche St. Michael hat die geeignete Größe, aber auch eine üppige Akustik, die so manches Detail verschluckte und Klangbalance schwierig machte. So gelang es Georg Grün zwar, opulenten Breitwand-Klang zu generieren. Doch wenn die Blechbläser das "tutta forza" in den Tuttis allzu wörtlich nehmen durften, gerieten die hohen Streicher und der Chor ins Hintertreffen. Man vermisste das häufig vorgeschriebene Pianissimo, das den differenziert gestaltenden Solisten Deutlichkeit und Transparenz gewährt hätte. Dennoch wusste das Solo-Quartett eindrucksvoll zu gestalten. Allen voran der mexikanische Tenor Oscar de la Torre. Sopranistin Elena Maier überzeugte mit müheloser Höhe und Dramatik, Judith Braun ließ ihren sicheren Mezzosopran metallisch dunkel glänzen und Vinzenz Haab grundierte mit druckvollem Bass. Mit sauberer Intonation und klarer Artikulation gelangen dem Chor eindrucksvolle, dynamische Stimmungsbilder, die nur durch die Instabilität der großen "Libera me"-Fuge getrübt wurden. Da hätte Grün sein unaufgeregtes Dirigat durchaus etwas forcieren können. So führte er mit ruhiger Hand den vorzüglich studierten Laienchor, das Orchester aus angehenden Berufsmusikern als stabile Basis und das stilsichere Solistenquartett zu einer beeindruckenden Aufführung.

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