Beady Eye liefert den Soundtrack für entspannte Sommertage

Das zweite Album der Oasis-Nachfolgeband Beady Eye ist auf dem Markt und überzeugt mit sonnigem Retrosound. Ende August kommt die Band um Sänger Liam Gallagher nach Deutschland.

 Beady Eye im Uhrzeigersinn: Liam Gallagher, Andy Bell, Chris Sharrock, Gem Archer. Foto: Griffiths

Beady Eye im Uhrzeigersinn: Liam Gallagher, Andy Bell, Chris Sharrock, Gem Archer. Foto: Griffiths

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Auf die Alten ist Verlass, das gilt auch für Oasis minus Noel Gallagher - also Beady Eye. Die Band des ehemaligen Oasis-Sängers Liam Gallagher hat mit dem neuen Album "BE" den Soundtrack des Sommers geliefert. Zumindest für alljene, die dem wohl coolsten Poser der Musikwelt bereits seit den Neunzigern treu folgen. Den Jüngeren wird der Zugang zu dieser Oasis Nachfolgeband etwas schwerer fallen, auch wenn Liam im Vorfeld der Veröffentlichung bewiesen hat, dass er nicht nur ein genialer Sänger, sondern auch ein hervorragender Promoter ist.

Bevor er sein Album Ende Juni auf den Markt brachte, fuhr er ganz große Geschütze auf. Da kann der plumpe Bushido noch einiges lernen. Unter anderem beleidigte Gallagher die Chartstürmer Daft Punk und erklärte, dass er deren Hits in gerade mal 20 Minuten geschrieben hätte. Dann ließ er ein liegendes Topmodel mit wenig bedeckter Brustwarze für das Cover fotografieren, und schon landete die Platte auf dem Index.

Erinnerung an gute, alte Zeiten

Der neuen Scheibe der gealterten Britpopper hat das natürlich nicht geschadet. Das Album schaffte es in England auf Position zwei und hätte all die Gallagher-Schlagzeilen gar nicht nötig gehabt, da die Band eine hervorragende Arbeit abgeliefert hat. "BE" ist zwar ein bisschen ruhiger als das Beady-Eye-Debüt "Different gear, still speeding", aber dafür sehr stimmig. Besonders der Eröffnungstitel "Flick of the finger" mit Bläsern und Streichern erinnert die Fans an die guten alten Zeiten. Kräftig, rockig begrüßt Liam die Fans. Nach einem etwas gemächlicheren zweiten Titel "Soul love" folgen weitere Höhepunkte: Bei "Face the crowd" und auch bei "I'm just saying" hört man besonders, welche Platten Gallaghers Kompositionen und auch seine Frisur inspirierten. Mitte der 60er hätte es Beady Eye mit den Songs locker in die Top Ten geschafft. Der Retro-Sound steckt noch in vielen weiteren Titeln, die bei heruntergelassenem Fenster die Fahrt über sonnige Landstraßen verschönern. Besonders "Iz rite" lebt von diesem Hippie-Klängen.

Dass sich das neue Album auch live sehr gut anhört, haben Beady Eye in den vergangenen Wochen schon mehrfach bewiesen. Zunächst spielten sie ein starkes Unplugged-Konzert mit den neuen Songs in den legendären Abbey Road Studios, dann eröffneten sie das Glastonbury Festival und bekamen hierfür ebenso gute Kritiken wie für ihre ersten Auftritte in Deutschland Anfang Juli. Am 22. August spielen sie in Köln. Dass auf die Alten Verlass ist, werden die Fans auch dann erleben. Auf der aktuellen Tour spielen Beady Eye nicht nur aktuelle Titel, sondern mit "Rock'n'roll star" und "Morning glory" auch zwei Oasis-Songs.

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