Leserbrief Landtagswahl in Bayern Politiker-Sprache könnte besser sein

 Hier ging es mehr um Aufstieg oder Fall von Politikern als um Aus- oder Abwahl politischer Programme. Markus Söder hat die Pfeile der Angreifer abgelenkt mit dem Hinweis darauf, dass er erst seit sechs Monaten bayerischer Ministerpräsident ist und Horst Seehofer mit dem Hinweis, dass die Last der Schuld am Desaster auf viele Schultern zu verteilen ist.

Es gehören gute Nerven dazu, stechende Fragen der TV-Moderatoren zu parieren. An der Sprache der Kandidaten war einiges auszusetzen. Andrea Nahles hatte die undankbare Aufgabe, den Abend der Katastrophe für ihre Partei zu kommentieren. Ihre deutschen Sprachkenntnisse müssen gelitten haben, denn sie war nicht imstande, für das Wort „Performance der SPD“ den deutschen Begriff zu gebrauchen. Es war viel von bürgerlichen Parteien die Rede. Was sind eigentlich die Mitglieder der anderen Parteien, „Unbürger“ oder „Nichtbürger“? In den Anfangszeiten der Arbeiterbewegung waren die „Bürgerlichen“ das „Gegenüber“ der Sozialisten. Das ist lange her. Wir sollten heute den Grünen und den Linken die Bezeichnung „Bürger“ nicht verwehren. Überhaupt, die Neigung zur Diskriminierung: Herr Söder hat erklärt, er werde mit allen Parteien sprechen außer mit der AfD. Herr Söder muss daran erinnert werden, dass auch hinter der AfD Wähler stehen, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben und einen Anspruch darauf haben, aus der politischen Debatte nicht ausgegrenzt zu werden. Katharina Schulze von den Grünen ist ein wahrer Schatz. Ich prophezeie Herrn Söder, dass diese Dame bayerische Ministerpräsidentin wird! Das Beste, was er für Bayern tun kann, wäre, sie jetzt schon als seine Stellvertreterin einzuarbeiten. Die Farbe Grün in seiner Nähe würde seinem leicht verstaubten Weltbild gut tun.

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