Barmer ändert Auftritt an der Saar

Saarbrücken · Die Barmer GEK will bundesweit ab 2018 jährlich 300 Millionen Euro an Verwaltungskosten sparen. Dazu werden die internen Geschäftsabläufe und die Beratung neu organisiert. Im Saarland soll das künftig eher Vorteile bringen.

. Die Krankenkasse Barmer GEK organisiert ihr Service-Angebot neu. Dazu gehört eine erweiterte telefonische Betreuung in extra dafür neu eingerichteten Telefonzentren. Im Gegenzug wird die Zahl der Geschäftsstellen bundesweit bis 2018 von 700 auf 400 reduziert. Im Gegenzug werden dort die Öffnungszeiten einheitlich ausgedehnt.

Auch biete die Barmer künftig mehr Hausbesuche an, sagt Dunja Kleis, Barmer-Landesgeschäfsführerin für das Saarland und Rheinland-Pfalz. Sie begründet die Änderungen mit dem von Kunden verstärkt geäußerten Wunsch nach telefonischer Beratung. Schon heute wählten rund 70 Prozent der Kunden diesen Weg zur Kontaktaufnahme.

Bundesweit wolle die Barmer Verwaltungskosten einsparen, sagt Kleis. Die Sachbearbeitung sei heute noch komplett dezentralisiert. Jede Geschäftsstelle erledige gleiche Verwaltungstätigkeiten. Dieser Bereich werde auf 30 bis 40 Zentren konzentriert. 3500 Stellen in der Sachbearbeitung sollen so eingespart werden. Allen betroffenen Mitarbeitern seien intern neue Arbeitsplätze angeboten worden. Niemand verliere Geld, betriebsbedingte Kündigungen seien ausgeschlossen. Es werde in Absprache mit der Personalvertretung und mit der Gewerkschaft Verdi vorrangig auf Vorruhestandsregelungen gesetzt. An der Saar beginnt die Umstrukturierung 2016.

Während in Rheinland-Pfalz die Zahl der Geschäftsstellen von 42 auf 20 sinkt, werden an der Saar nur die Standorte Völklingen und Neunkirchen geschlossen. Die Mitarbeiter würden auf andere Geschäftsstellen im Saarland aufgeteilt. Erhalten bleiben die Standorte Saarbrücken, Homburg, Saarlouis, St. Wendel, Illingen und Merzig. Auch die Landesgeschäftsstelle Rheinland-Pfalz/Saar bleibt. Sie hält unter anderem die Kontakte zur Politik und führt Budget-Verhandungen mit den Krankenhäusern und Honorarverhandlungen mit Zahnärzten. Merzig wird aufgewertet. Hier entsteht neben der Geschäftsstelle einer der bundesweiten Standorte für telefonische Beratung. Dieser wird rund um die Uhr mit "Sozialversicherungs-Fachangestellten" besetzt sein und anderen Fachleuten. Die Beratung in Merzig soll mit 100 bis 200 Mitarbeitern ausgestattet werden. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) bezeichnete das Konzept als "gute Kompromisslösung für die saarländischen Mitglieder und Angestellten dieser Krankenkasse und den Wirtschaftsstandort Saarland".

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