Bahn sichert Saarland sieben Fernverkehrs-Züge zu
Saarbrücken · Das Saarland muss ab Mitte Dezember auf drei Bahn-Fernverbindungen verzichten. Dann soll das Streichkonzert beim Fernverkehr aber ein Ende haben. Darauf verständigten sich Saar-Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD ) und der Vorstandsvorsitzende DB Fernverkehr der Deutschen Bahn (DB), Berthold Huber . Sie trafen sich gestern zum "runden Tisch Mobilität" in Saarbrücken .Wegfallen werden die Fernverkehrs-Verbindungen nach Stuttgart, Heidelberg und Frankfurt.
Grund ist die sogenannte Parallel-Lage. Fast zeitgleich zu den drei Intercity-Fernzügen (IC) älterer Bauart fahren neue Regionalexpress-Nahverkehrzüge (RE) Richtung Mannheim.
Schon im Dezember hatten das Saarland und die Bahn vereinbart, das Passagier-Aufkommen zu prüfen und entsprechend zu reagieren. Ein halbes Jahr später stellt sich heraus, dass das Fahrgast-Aufkommen in den drei IC-Zügen "um bis zu 59 Prozent gesunken ist", wie die Ministerin erläuterte. Allerdings habe die Bahn zugesagt, dass das Saarland bis zum Jahr 2029 mit sieben Zugpaaren im Fernverkehr angebunden bleibt.
Ab April 2016 gibt es noch eine neue Verbindung nach Stuttgart. Das ist die Kompensation für ein wegfallendes Zugpaar auf der Hochgeschwindigkeits-Strecke zwischen Paris über Saarbrücken nach Frankfurt. Ab dann verkehren dort an den Werkstagen statt bisher fünf nur noch vier Zugpaare. Denn dann geht in Frankreich die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke von Paris über Straßburg nach Frankfurt in Betrieb. Daher hat die französische Bahn SNCF vom sogenannten Nordast ein Zugpaar weggezogen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) begrüßt die getroffenen Entscheidungen, heißt es in einer Mitteilung. Die Vereinbarung gebe Planungssicherheit, sagt Ralf Damde, Sprecher des EVG-Landesverbands Saar.