Bahn setzt im Tarifstreit mit den Lokführern auf einen Vermittler

Berlin/Frankfurt · Die Fronten im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft der Lokführer GDL sind festgefahren. Ob und wann diese Woche Streiks stattfinden, bleibt offen. Die Bahn setzt jetzt auf einen Vermittler.

. Um den drohenden Lokführerstreik abzuwenden, hat sich die Deutsche Bahn zu einer Schlichtung bereit erklärt. Das Unternehmen sei offen für den Vorschlag des Deutschen Beamtenbundes, eine Einigung in einer Schlichtung oder Moderation zu finden. Das sagte Personalvorstand Ulrich Weber am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Bahn wolle Ergebnisse im Tarifstreit und Streiks abwenden. Die GDL ist Mitglied im Deutschen Beamtenbund. Kunden und Mitarbeiter bräuchten Planungssicherheit. "Hauptsache, wir verhindern tagelange Arbeitskämpfe", sagte Weber. Schon im November 2014 hatte die Bahn vergeblich versucht, die Arbeitnehmerseite zu einer Schlichtung zu bewegen. Die GDL wollte den Vorschlag nicht kommentieren. Am Mittwoch hatte die GDL beschlossen, dass es neue Streiks geben soll. Sowohl den Starttermin als auch die Dauer ließ sie jedoch offen. Vor der Entscheidung der GDL-Spitzengremien für die Wiederaufnahme von Streiks hatte GDL-Chef Claus Weselsky von insgesamt rund 100 Stunden Arbeitskampf gesprochen. Es wäre der mittlerweile siebte Ausstand im Tarifkonflikt.

Der Beamtenbund (dbb) attackierte den Verhandlungsführer der Bahn, Werner Bayreuther, scharf und schrieb dem Unternehmen die Verantwortung für Eskalation und Streiks zu.

"Hinhaltetaktik und Geiselnahme der Verbraucher" wirft unterdessen der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Lokführergewerkschaft GDL laut "Bild"-Zeitung vor. Die Informationspolitik von Gewerkschaftschef Weselsky sei nur schwer erträglich. "Unzählige Menschen sind auf die Bahn privat und beruflich angewiesen. Die brauchen unverzüglich Klarheit", fordert Müller.

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