Bahn befürchtet Millionenkosten wegen neuer Steuer in Frankreich

Saarbrücken. Durch die neue französische Bahnsteuer IFER könnten auf die Deutsche Bahn (DB) zusätzliche Kosten im "kräftigen einstelligen Millionenbereich" zukommen. Das sagte DB Regionalleiter Udo Wagner unserer Zeitung

Saarbrücken. Durch die neue französische Bahnsteuer IFER könnten auf die Deutsche Bahn (DB) zusätzliche Kosten im "kräftigen einstelligen Millionenbereich" zukommen. Das sagte DB Regionalleiter Udo Wagner unserer Zeitung. Die zu Jahresanfang eingeführte Steuer, die Paris für alle Züge erhebt, die das französische Schienennetz befahren, betreffe nicht nur den ICE-Verkehr nach Frankreich. Sofern das Gesetz nicht von der EU wieder gekippt wird, müsse die DB auch für den grenzüberschreitenden Nahverkehr in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und auf den Verbindungen von Saarbrücken nach Straßburg, Metz und Saargemünd die Pauschalsteuer für ihre Züge entrichten. Saar-Landespolitiker befürchten, dass die Saarbahn-Strecke von Saarbrücken nach Saargemünd wegen der Steuer vor dem Aus steht.Noch habe die Bahn für diese Regionalzüge keine Steuererklärung nach Paris geschickt, sagte Wagner am Rande einer Tagung des Wirtschafts- und Sozialausschusses der Großregion in Saarbrücken. Auch die Luxemburger weigern sich bisher, der Aufforderung aus Paris zur Abgabe einer Steuererklärung nachzukommen. "Das Fass ist voll", sagte Gilles Dostert, Direktor des Verkehrsverbundes Luxemburg, verärgert. Welche skurrilen Auswirkungen die IFER-Steuer haben könnte, rechnet Wagner am Beispiel des Karfreitagszugs vor: Für den eintägigen Pendelverkehr zwischen Dillingen und Bouzonville müsste DB Regio 150 000 Euro IFER-Steuer zahlen. Dem stünden 5000 Fahrgäste und rund 2200 Euro Einnahmen gegenüber.

Saar-Ministerpräsident Peter Müller (CDU) hatte Kanzlerin Angela Merkel in einem Brief gebeten, das Thema Bahnsteuer auf dem deutsch-französischen Gipfel m 10. Dezember in Freiburg anzusprechen. sbu

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort