Baden-Württemberg kauft Schloss Salem und Kunstschätze

Stuttgart. Nach jahrelangem Streit hat sich das Land Baden-Württemberg mit dem Haus Baden auf den Kauf des Schlosses Salem am Bodensee und der Kunstschätze verständigt. Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sagte gestern in Stuttgart, auch die Verhandlungen über die ursprünglich von beiden Seiten beanspruchten Kunstschätze seien nun "einvernehmlich abgeschlossen" worden

Stuttgart. Nach jahrelangem Streit hat sich das Land Baden-Württemberg mit dem Haus Baden auf den Kauf des Schlosses Salem am Bodensee und der Kunstschätze verständigt. Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sagte gestern in Stuttgart, auch die Verhandlungen über die ursprünglich von beiden Seiten beanspruchten Kunstschätze seien nun "einvernehmlich abgeschlossen" worden. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 57,8 Millionen Euro. Für die Kunstschätze bezahlt das Land 15 Millionen Euro. Im Gegenzug verzichtet das Adelshaus darauf, wegen der ungeklärten Eigentumsfrage vor Gericht zu ziehen. Im Schlossareal ist auch ein Teil des international bekannten Internats Salem untergebracht. Es hofft nun auf Erweiterungsmöglichkeiten, weil die Nachfrage vor allem aus dem Ausland steigt, wie eine Sprecherin sagte. Oettinger will das Vorhaben im März in den Landtag einbringen. Die SPD-Fraktion warf Oettinger vor, er habe sich über den Tisch ziehen lassen. Das Land bezahle für die Gebäude viel zu viel Geld, sagte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Nils Schmid. Die Investition von 15 Millionen Euro für die Kunstschätze sei unnötig. "Die Landesregierung erkauft sich angeblich Rechtssicherheit, obwohl sie dies gar nicht nötig hat", betonte Schmid. Schließlich hätten hochrangige Wissenschaftler die Eigentumsrechte des Landes an fast allen Kunstschätzen eindeutig festgestellt. Die SPD hält auch das Verfahren im Landtag für falsch. Die Abgeordneten müssten dem Kaufpreis an diesem Mittwoch zustimmen, ohne die Einzelheiten zu kennen. Der Landtags-Finanzausschuss hatte am Montag gegen die Stimmen der SPD für die haushaltsrechtliche Ermächtigung über den Abschluss eines Gesamtvertrages zwischen Land und dem Haus Baden zugestimmt. dpa

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