Bach, die sattgrüne Spielwiese

Saarbrücken. "Bach meets Jazz" oder richtiger "Jazz meets Bach": 50 Jahre nach Jacques Loussier gab es am Sonntag in der Ludwigskirche ein erneutes Gipfeltreffen - mit dem Thomas Gabriel Trio. Die Beiträge der Evangelischen Chorgemeinschaft an der Saar unter der sorgfältigen Leitung von Andreas Göpfert wurden da zum Rahmenprogramm

Saarbrücken. "Bach meets Jazz" oder richtiger "Jazz meets Bach": 50 Jahre nach Jacques Loussier gab es am Sonntag in der Ludwigskirche ein erneutes Gipfeltreffen - mit dem Thomas Gabriel Trio. Die Beiträge der Evangelischen Chorgemeinschaft an der Saar unter der sorgfältigen Leitung von Andreas Göpfert wurden da zum Rahmenprogramm. Mit drei Chorsätzen, darunter "Lobet den Herren", wurde solider protestantischer Chorgesang präsentiert. Wo die Überakustik der Ludwigskirche dem Chorklang förderlich war, musste man ein etwas verschwimmendes Klangbild beim Jazz hinnehmen. Die Fingerfertigkeit von Thomas Gabriel am Piano begeisterte, der groovende Bass von Gunnar Polansky sorgte für Stringenz und der geschmackvolle Drive von Martin Klusmann am Drumset setzte manches Glanzlicht auf.Nur Puristen mochte es da schmerzen, wie etwa die d-moll-Toccata samt Fuge, die gewaltige g-moll-Fantasie oder das Vivaldische Konzert für vier Violinen hier pfiffig ins 21. Jahrhundert transformiert wurden. Swingende Punktierungen, üppige harmonische Zutaten und andere Jazz-Spezialitäten vereinnahmten das Original zwar nicht ganz. Dennoch wurde das Bachsche Gerüst zur Spielwiese für ungemeine Improvisationslust. So mancher Zuhörer wippte rhythmisch mit dem Fuß und genoss verklärten Blickes die jazzige Bach-Sicht. Viel Beifall im gut besuchten Gotteshaus. fa

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