Autozulieferer setzen auf Kurzarbeit

Saarbrücken. Auf die saarländische Automobil- und Zuliefer-Industrie rollt eine riesige Kurzarbeits-Welle zu. Das geht aus einer Umfrage des saarländischen Automobil-Netzwerks (Cluster) "Automotive.Saarland" hervor. Mehr als die Hälfte der Unternehmen müssten Umsatzrückgänge zwischen 20 und 40 Prozent verkraften, heißt es in einer Mitteilung des Netzwerks

Saarbrücken. Auf die saarländische Automobil- und Zuliefer-Industrie rollt eine riesige Kurzarbeits-Welle zu. Das geht aus einer Umfrage des saarländischen Automobil-Netzwerks (Cluster) "Automotive.Saarland" hervor. Mehr als die Hälfte der Unternehmen müssten Umsatzrückgänge zwischen 20 und 40 Prozent verkraften, heißt es in einer Mitteilung des Netzwerks. "Das hat zur Folge, dass rund 20 000 Mitarbeiter in der Branche in diesem Jahr mit Kurzarbeit rechnen müssen", sagte Cluster-Chef Armin Gehl unserer Zeitung. Der Umsatz-Einbruch in der Branche könnte sich allein im Saarland auf 2,5 bis drei Milliarden Euro addieren. Insgesamt verbucht die Automobilwirtschaft an der Saar pro Jahr Umsätze von rund zehn Milliarden Euro. 60 Prozent davon werden im Export erwirtschaftet. Die Arbeitszeit-Puffer wie Urlaub und Überstunden seien aufgebraucht. Einige Firmen seien auch dabei, die Arbeitszeit zurückzufahren. Von dem Produktions-Rückgang bei Ford seien zurzeit vor allem die Firmen im benachbarten Zuliefer (Supplier)-Park von Ford auf dem Saarlouiser Röderberg betroffen. Dort arbeiten allein etwa 1600 Beschäftigte. "Aber auch die Premiumhersteller BMW und Mercedes sowie VW und Renault, die zu den wichtigsten Abnehmern des saarländischen Exports zählen, wurden als Kunden mit dem stärksten Auftragsrückgang in der Umfrage mehrfach genannt", heißt es. Das Saarland hat hinter dem Großraum Stuttgart und der Region um Kassel die drittstärkste Dichte an Automobil-Zulieferern in Deutschland.An Entlassungen denken "allerdings die wenigsten Firmen", so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. "Die Unternehmen möchten ihr qualifiziertes Personal unter allen Umständen halten", sagt Gehl. Weniger stark betroffen seien zudem die Firmen, die für die Autobauer Entwicklungsaufträge abwickeln. Auch bei den Unternehmen, die zum Beispiel Produktionsstraßen in den Autowerken ausrüsten, schlage die Krise weniger stark durch. Hier würden Aufträge lediglich gestreckt oder das Auftragsvolumen verkleinert.

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