Autoindustrie sieht kaum Rückgang durch die Krise

Saarbrücken. Die saarländische Automobilzulieferindustrie hat sich trotz der Krise gut entwickelt. 83 Prozent der Unternehmen hätten im vergangenen Jahr einen Umsatzzuwachs verzeichnet, sagte Armin Gehl vom Netzwerk automotive.saarland beim Unternehmertreffen in Saarbrücken

Saarbrücken. Die saarländische Automobilzulieferindustrie hat sich trotz der Krise gut entwickelt. 83 Prozent der Unternehmen hätten im vergangenen Jahr einen Umsatzzuwachs verzeichnet, sagte Armin Gehl vom Netzwerk automotive.saarland beim Unternehmertreffen in Saarbrücken.Um die Bedeutung der Saar-Zulieferindustrie zu verdeutlichen, nannte Gehl Produktionszahlen des vergangenen Jahres: So wurden 7,7 Millionen Kurbelwellen, 5,6 Millionen Kurbelwellengehäuse oder 1,4 Millionen Getriebe im Saarland produziert - ebenso wie 80 Millionen Meter Karosseriedichtungen oder eine Million Neureifen. "17 der 70 umsatzstärksten Autozulieferer weltweit sind mit einem Standort im Saarland vertreten", sagte Gehl.

Für die deutsche Autoindustrie erwartet Markus Koers, Leiter der Abteilung Volkswirtschaft beim Verband der Automobilindustrie (VDA), trotz der Krise keinen Einbruch. Ein Risiko sieht er zwar wegen der Schuldenkrise im europäischen Markt - weltweit sei das Wachstum aber weiter robust. Für das aktuelle Jahr prognostiziert er beim weltweiten Pkw-Absatz ein Plus zwischen zwei und vier Prozent.

Ein vordringliches Thema für die deutsche Auto-Industrie seien die noch immer bestehenden Handelshemmnisse in einigen Regionen der Welt. So seien die Märkte in China, Südamerika, Russland, Ostasien oder Indien noch immer abgeschottet: "Wir brauchen freien Zugang zu den Märkten", sagte Koers. Der Export ist ein zentrales Standbein der deutschen Autoindustrie".

Als Erfolgsgaranten der heimischen Autobauer sieht Kohrs unter anderem die hohe Effizienz - sei es in den deutschen Werken, sei es bei der internationalen Fertigung -, die Innovationsführerschaft, die starken deutschen Marken sowie hervorragend ausgebildete Fachkräfte.

Zur Innovationsstrategie zählt er auch die Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland. "Hier müssen wir nicht nur Leitmarkt sondern auch Leitanbieter werden", sagt Koers. Elektromobilität würde im Rahmen der Emissionssenkung noch erheblich an Bedeutung gewinnen. Vor allem sei denkbar, dass Mega-Städte künftig nur noch auf Elektroautos setzen: "Dann müssen wir bei dieser Technik dabei sein, sonst ist ein Markt für uns verschlossen", sagte Koers. Wichtig sei es dabei, nicht als erster am Markt zu sein, sondern technisch ausgereifte Elektro-Autos zu entwicklen, die sich dann auch auf lange Sicht am Markt bewähren können.Foto: VDA

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