Autohändler im Saarland bleiben optimistisch

Saarbrücken. Die saarländischen Autohändler sehen auch nach dem Auslaufen der Abwrackprämie keinen massiven Einbruch beim Absatz. Zwar ist das Geschäft in den meisten Autohäusern zurückgegangen, aber nach Ansicht der meisten Händler wird es sich im kommenden Jahr wieder auf dem Niveau von 2008 einpendeln

Saarbrücken. Die saarländischen Autohändler sehen auch nach dem Auslaufen der Abwrackprämie keinen massiven Einbruch beim Absatz. Zwar ist das Geschäft in den meisten Autohäusern zurückgegangen, aber nach Ansicht der meisten Händler wird es sich im kommenden Jahr wieder auf dem Niveau von 2008 einpendeln. Dieter Weiland, geschäftsführender Gesellschafter beim Peugeot Autohaus Weiland in Riegelsberg, sieht derzeit einen Rückgang von 30 bis 35 Prozent. Unabhängig von der Abwrackprämie seien die Herbstmonate eher schwache Monate. Weiland geht davon aus, dass es durch die Abwrackprämie kaum Vorzieheffekte gegeben hat: "Das waren weitgehend Kunden, die sonst gar kein Auto gekauft hätten. Die Abwrackprämie hat Gebrauchtwagenkäufer in die Autohäuser gebracht." Ähnlich sieht es Michael Nisius, Verkaufsleiter beim Renault-Autohaus Weis in St. Ingbert: Jetzt kommen wieder die normalen Kunden ins Haus, die nach den Kleinwagen auch wieder die Kompakt- und Mittelkasse nachfragen. Thorsten Voigt, Geschäftsführender Gesellschafter beim Autohaus Dechent in Saarbrücken begegnet der Frage nach der Situation nach der Abwrackprämie mit Humor: "Wir sind jetzt bereit, Kunden, die kein Auto haben, das älter als neun Jahre ist, ausgiebig zu beraten und ihnen ein neues Auto zu verkaufen." Dechent habe wie üblich die Kunden angeschrieben, die normalerweise alle fünf bis sechs Jahre ein Auto kaufen. Dietmar Geimer, Geschäftsführender Gesellschafter des Renault-Autohaus Geimer in Homburg und Vorsitzender des Handelsausschuss im Kfz-Verband, rät denn auch den Händlern, den Kunden wieder verstärkt in den Fokus zu nehmen. "Die Verkäufer haben teilweise nicht mehr verkauft, die haben nur noch verteilt", sagt Geimer. Auch er geht davon aus, dass sich die Verkäufe 2010 auf dem Niveau von 2008 bewegen werden. "Wir werden bundesweit irgendwo bei 2,7 oder 2,8 Millionen verkauften Fahrzeugen landen", sagt Geimer. Auch werde sich die Rangfolge der Modelle, die durch die Abwrackprämie verschoben war, wieder normalisieren. "Die etablierten Fabrikate werden wieder da sein, wo sie mal waren."Christof Barth, geschäftsführender Gesellschafter beim Ford-Autohaus Bunk in Völklingen, erwartet noch einen ganz anderen Effekt: "2010 wird das gewerbliche Geschäft wieder stark anziehen. Dort gibt es einen großen Nachholbedarf, den wir im kommenden Jahr spüren werden." Wenig Veränderung durch die Abwrackprämie spüren BMW und Mercedes. "BMW im Saarland war kein starker Profiteur der Abwrackprämie", sagt Dieter Saedtler, kaufmännischer Leiter bei BMW in Saarbrücken. "Das Geschäft ist bei uns in der Zeit, in der die Abwrackprämie galt - aber auch danach -, quasi gleichgeblieben." Ähnlich bei Mercedes: "Als Premium-Hersteller haben wir wenig von der Prämie profitiert", sagt Mercedes-Sprecherin Konstanze Fiola. Mit der von einigen Ökonomen befürchteten Pleitewelle rechnen die saarländischen Autohändler nicht. "Natürlich wird es einige Autohändler geben, die jetzt Probleme bekommen", sagt Geimer. Diese hätten aber wegen Mangels an Eigenkapital auch zuvor schon Probleme gehabt. Armin Gehl (Foto: bub), Leiter des Netzwerkes Automotive Saarland, sieht die Händler bedroht, die sich nur mit Kleinwagen befasst haben. "Die werden das Auslaufen der Prämie jetzt spüren."

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