Autobauer auf Spritspar-Kurs

Kirkel. Elektroautos werden bis 2040 keinen global nennenswerten Beitrag zur Verminderung des Kohlendioxid-Ausstoßes (CO2) leisten. Der Verbrennungsmotor wird für die nächsten 20 bis 25 Jahre der wichtigste Fahrzeugantrieb bleiben. Gleichwohl muss sich die deutsche Autoindustrie schon auf das nahende Ende des Erdöl-Zeitalters vorbereiten

Kirkel. Elektroautos werden bis 2040 keinen global nennenswerten Beitrag zur Verminderung des Kohlendioxid-Ausstoßes (CO2) leisten. Der Verbrennungsmotor wird für die nächsten 20 bis 25 Jahre der wichtigste Fahrzeugantrieb bleiben. Gleichwohl muss sich die deutsche Autoindustrie schon auf das nahende Ende des Erdöl-Zeitalters vorbereiten. Auf diesen Nenner lässt sich das Ergebnis des "Tages der Entwickler und Konstrukteure" in der saarländischen Automobilindustrie bringen, den das Netzwerk Automotive Saarland gemeinsam mit der hiesigen Metallindustrie (ME Saar) in Kirkel veranstaltet hat.Die Herausforderungen angesichts hoher Überkapazitäten machten auch vor der saarländischen Automobilbranche nicht halt, sagte Wirtschaftsminister Heiko Maas (SPD). Die Branche stellt mit rund 48 000 Beschäftigten - Autohersteller plus Zulieferer - gut die Hälfte der saarländischen Industriebeschäftigten und setzt rund zehn Milliarden Euro um. Das entspricht 40 Prozent des gesamten Jahresumsatzes der saarländischen Industrie. Von der Autobranche hängt also das Wohl und Wehe des Konjunkturverlaufs im Saarland ab. "Trotz der sich abzeichnenden Konjunkturdelle im Fahrzeugbau wollen wir das hohe Niveau der Branche halten und die Stellung des Produktionsstandortes Saarland im Wettbewerb festigen", sagte Maas.

Der Dieselmotor habe bei weiterer Verbesserung das größte Potenzial, um den CO2-Ausstoß auf 95 Gramm pro Kilometer zu senken, sagte Rolf Leonhard, Aufsichtsratschef der Bosch Engineering GmbH. Starkes Wachstum für den Diesel sieht Leonhard in den USA und Asien. Der klassische Benzinmotor habe nach seiner Einschätzung noch Einsparpotenziale von 30 bis 50 Prozent.

Ein weiterer wichtiger Baustein, um Spritverbrauch und CO2-Ausstoß zu reduzieren, seien optimal abgestufte Getriebe wie etwa die in Saarbrücken von ZF gefertigten Automatikgetriebe, sagte Ulrich Franzmann, Leiter der Anwendungsentwicklung bei ZF. Die boomende Nachfrage nach den Getrieben aus Saarbrücken und dem neuen Werk Neunkirchen spreche Bände: Für dieses Jahr rechne ZF mit einem Produktionsrekord von 1,9 Millionen Getrieben, sagte Franzmann. Das alles reicht aber nicht: So arbeite BMW mit dem Leichtbau-Werkstoff Carbon, dem Elektroantrieb und Angeboten von Mobilitätsdienstleistungen auf eine ganzheitliche Lösung hin, sagte Oliver Walter, Chef der Elektroauto-Sparte BMWi. ur

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