Ausbildung ohne Grenzen

Trier · Vom Sommer kommenden Jahres an soll ein gemeinsames Sekretariat der Großregion die Kontinuität bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gewährleisten – etwa auf dem Arbeitsmarkt.

Berufsabschlüsse sollen in der Großregion künftig auch über die Grenzen hinweg anerkannt werden. Bis Ende nächsten Jahres will die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), die gleichzeitig auch Präsidentin der Großregion ist, eine entsprechende Rahmenvereinbarung mit den Vertretern aus dem Saarland, Luxemburg, der Wallonie und Lothringen unter Dach und Fach bringen. Danach soll es möglich werden, in mehreren Teilregionen eine grenzüberschreitende Berufsausbildung zu machen, die in den teilnehmenden Ländern anerkannt wird. "Das wäre ein echter Durchbruch in der Großregion, der auch beweist, dass sich grenzüberschreitende Zusammenarbeit für die Menschen lohnt", sage Dreyer beim Zwischengipfel zur Halbzeit ihrer Präsidentschaft. Gerade angesichts der unterschiedlichen Herausforderungen beim Thema Jugendarbeitslosigkeit sei es wichtig, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, "nämlich es den Menschen gegenseitig einfacher zu machen".

Als ein sichtbares Zeichen für ein Zusammenwachsen von Rheinland-Pfalz, Saarland, Luxemburg, der belgischen Wallonie und dem französischen Lothringen bezeichnet Dreyer das gemeinsame Sekretariat, das ab Mitte 2014 im Haus der Großregion in der Stadt Luxemburg angesiedelt sein soll. Es solle "ein sichtbares Symbol und gemeinsamer Ort" für die Gremien und Bürger zwischen Rhein, Mosel, Saar und Maas sein sowie die Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs organisieren, sagt Dreyer.

Bislang hat jede Teilregion für den Zeitraum ihrer zweijährigen Präsidentschaft separat Gipfel organisiert und Vorlagen erstellt. Dies soll nun mit festem Stammpersonal im Großherzogtum gebündelt werden. "Dies ist ein entscheidender Fortschritt", sagt Karl-Heinz Lambertz, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Ostbelgiens. Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit gewinne immer dann an Kontinuität, wenn ihr Unterbau mit einer Einrichtung unterfüttert werde, sagt Lambertz, zugleich auch Vorsitzender der Vereinigung europäischer Grenzregionen. Dies sei nun der Fall.

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