Ausbau der Mosel zieht sich bis ins Jahr 2030 hin

Trier. Der dringend notwendige Ausbau der Schleusen auf der Mosel, die durch zusätzliche Kohlefrachten in Zukunft noch mehr Schiffe zu verkraften hat, wird sich voraussichtlich bis zum Jahr 2030 hinziehen

Trier. Der dringend notwendige Ausbau der Schleusen auf der Mosel, die durch zusätzliche Kohlefrachten in Zukunft noch mehr Schiffe zu verkraften hat, wird sich voraussichtlich bis zum Jahr 2030 hinziehen. Diese Zahl hat am Freitag Bernhard Meßmer von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest in Mainz bei einer Anhörung des Interregionalen Parlamentarierrates (IPR) der Großregion in Trier genannt.Meßmer, der für die Errichtung einer jeweils zweiten Schleusenkammer in sämtlichen Staustufen der Mosel Investitionskosten von 390 Millionen Euro veranschlagte, gab als Grund für den zögerlichen Ausbau die Personaldecke an: "Wir können nur alle zwei Jahre eine Schleuse bauen, weil wir so wenig Ingenieure haben." Ihm pflichtete der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Saarbrücken, Albert Schöpflin, bei: "Ich würde den Kollegen in Trier ja gerne fünf Ingenieure ausleihen, aber wir haben die nicht." Die Engpass-Situation bei den Wasser- und Schifffahrtsämtern sei den Verantwortlichen seit langem bekannt; auch von Industrie- und Handelskammern seien in dieser Hinsicht auch schon eine Menge Resolutionen verabschiedet worden. Doch in der Politik tue sich nichts. Zuvor hatte Matthias Schwalbach von der Trierer Handwerkskammer darauf hingewiesen, dass beim Schiffsverkehr auf der Mosel noch mit deutlichen Zuwächsen zu rechnen sei. Schwalbach: "Aber hier gibt es jetzt schon erhebliche Engpässe, vor allem in den Sommermonaten." Denn dann stauten sich nicht nur die Frachtschiffe vor den Schleusen, sondern auch die Motorboote von Ausflüglern und die Fahrgastschiffe der weißen Flotten. Schwalbach präzisierte: "Die Güterschiffe verlieren dann auf der Strecke von Koblenz bis Dillingen an die 15 Stunden." Durchschnittlich sei mit zusätzlichen Aufenthalten von neun Stunden zu rechnen. "Das verschlechtert die Konkurrenzfähigkeit im Vergleich mit Schiene und Straße erheblich", so der Vertreter der Trierer Handwerkskammer.Die saarländische Abgeordnete Cornelia Hoffmann-Betscheider (SPD), die die IPR-Sitzung leitete, warf zudem die Frage auf, was mit dem Schiffsverkehr passiere, wenn die saarländischen Kraftwerke nach der Stilllegung des Bergbaus im Jahr 2012 zusätzlich mit Kohle versorgt werden müssten. Dazu Albert Schöpflin: "Auf der Saar dürfte es dadurch keine Probleme geben; zumal diese Fracht meist mit großen Schiffseinheiten gefahren wird." Nach der vorübergehenden Einstellung des Bergbaus in vergangenen Jahr habe es ebenfalls schon eine Zunahme der Kohlefrachten gegeben, und zwar um um 50 000 bis 65 000 Tonnen pro Monat. Aber in diesem März seien die Kohlefrachten wieder zurückgegangen. Zum Container-Verkehr auf der Mosel äußerten sich die Experten bei der Anhörung zurückhaltend - weil man mit dem Lkw in vier Stunden im Hafen von Rotterdam sei. gf

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