Regierung kann Virenangriffe auf AKW derzeit nicht ausschließen

Saarbrücken · Die Bundesregierung hat derzeit keinerlei Hinweise auf eine Infektion von sicherheitstechnischen Systemen deutscher Kernkraftwerke mit Computerviren wie „stuxnet“. Die Möglichkeit eines Befalls kann die Regierung allerdings nicht gänzlich ausschließen.

Berlin / Saarbrücken. Derzeit gebe es noch keine anlagenspezifische Aufschlüsselung, welche "softwarebasierten Leittechniksysteme" von "stuxnet" betroffen sein könnten, heißt es in der Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Atomexpertin Sylvia Kotting-Uhl, über die die "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe) berichtet. Das werde von den Betreibern und den zuständigen Aufsichtsbehörden geprüft. Eine Infektion müsse durch "Vermeidung" von Internet-Verbindungen oder USB-Anschlüssen "weitestgehend" verhindert werden, heißt es in der Antwort.

Der Virus "stuxnet", dessen Herkunft unbekannt ist, hatte 2010 Atomanlagen im Iran angegriffen und beschädigt. Kotting-Uhl sagte der Zeitung, die völlig neuartige Bedrohung durch Viren wie "stuxnet" für die Sicherheit der AKW werde von der Bundesregierung "offensichtlich weder eingeschätzt noch erfolgversprechend bekämpft". Die Grüne ergänzte: "Man stochert zwar noch im Nebel, weiß aber schon, dass keine Bedrohung besteht."

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