Vor zwei Jahren war Schauspieler und zeitweiliger Teenie-Star Robert Pattinson ("Twilght") in David Cronenbergs Literaturverfilmung "Cosmopolis" im Wettbewerb von Cannes zu sehen. Jetzt ist Pattinson für "Maps to the Stars", den nächsten Cronenberg-Film, zurück, wenn auch mit einer kleineren Rolle in einem Ensemble. Cronenberg erzählt, unter anderem mit John Cusack und Olivia Williams, eine finstere Satire auf das Filmgeschäft in Los Angeles. Es ist zwar alles hinreichend bekannt, was Cronenberg über die bizarren Auswüchse und Verzweiflungen der Traumfabrik zu sagen hat. Doch nicht nur die Dialoge sind immer mal wieder herrlich gallig; der Blick auf das kaputte Personal wird auch mit einer abgründigen Familiengeschichte angereichert, und vor allem Julianne Moore empfiehlt sich für eine Cannes-Auszeichnung: als Schauspielerin mit aufgespritzten Lippen, die sich an ihren Ruhm klammert und verzweifelt versucht, im Geschäft zu bleiben.

Um die Sehnsucht nach Anerkennung geht es auch im Wettbewerbsfilm "Foxcatcher" von Bennett Miller ("Moneyball"), in dem US-Komiker Steve Carell ("The Office") eine ungewöhnliche Rolle spielt und seine dunkle, bisher unerforschte Seite zeigt. Carell spielt John du Pont, einen der wohlhabendsten Männer der USA, der in den 80ern sein eigenes Ringer-Team aufbaut und dafür den Wrestling-Champion Mark Schultz (Channing Tatum) und als Trainer dessen älteren Bruder Dave (Mark Ruffalo) einkauft. Das Ringen im Film wird zur passenden Metapher für die familiären Umklammerungen, mit denen vor allem der psychisch angeschlagene du Pont zu kämpfen hat. Basierend auf Tatsachen entwickelt Regisseur Miller dabei ein leises Sportler-Drama mit vielen unterschwelligen und unterdrückten Emotionen. Nicht nur wegen seiner durchweg intensiven Darstellerleistungen zählt der Film zum Favoritenkreis auf die Goldene Palme.