Athener Staatsanwalt erhebt Anklage gegen Ex-Siemens-Mitarbeiter

Athen · In einer Schmiergeldaffäre von Siemens in Griechenland müssen sich ehemalige Beschäftigte des Unternehmens und Mitarbeiter der griechischen Telekom (OTE) auf ein gerichtliches Nachspiel einstellen. Die Athener Staatsanwaltschaft habe Anklage gegen insgesamt 64 Personen wegen Bestechung und Geldwäsche erhoben, berichtete gestern der staatliche griechische Rundfunk unter Berufung auf Staatsanwalt Galinos Bris.

Unter den Beklagten seien 17 Deutsche. Namen wurden nicht bekannt. Die Justiz werde in den nächsten Wochen entscheiden, wann es zum Prozess komme. Es geht um Schmiergelder, die Mitarbeiter von Siemens nach 1997 an Entscheidungsträger in Griechenland gezahlt haben sollen, damit der deutsche Hersteller die Digitalisierung des griechischen Telefonnetzes übernimmt. Es seien Bestechungsgelder in Höhe von knapp 70 Millionen Euro geflossen, berichtete das Staatsradio.

Wie aus Kreisen der Staatsanwaltschaft zu erfahren war, betreffe die Anklage nur Personen, die in diese Affäre verwickelt sind, und nicht Siemens als Unternehmen. Der Konzern hatte sich in der Affäre bereits im Jahr 2012 mit dem griechischen Staat außergerichtlich geeinigt. Siemens hatte unter anderem auf die Begleichung griechischer Schulden verzichtet und versprochen, Arbeitsplätze in Griechenland zu sichern.

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