Arcandor setzt auf Zerschlagung

Essen. Das Handelsunternehmen Arcandor steht unmittelbar vor der Zerschlagung. Die Suche nach einem Großinvestor für den insolventen Handels- und Touristikkonzern ist gescheitert. Wenn nicht bis zum Wochenende ein geeigneter Kandidat den Gesamtkonzern rettet, sollen die Handelstöchter Karstadt und Primondo einzeln auf die Suche nach Unterstützung gehen

Essen. Das Handelsunternehmen Arcandor steht unmittelbar vor der Zerschlagung. Die Suche nach einem Großinvestor für den insolventen Handels- und Touristikkonzern ist gescheitert. Wenn nicht bis zum Wochenende ein geeigneter Kandidat den Gesamtkonzern rettet, sollen die Handelstöchter Karstadt und Primondo einzeln auf die Suche nach Unterstützung gehen. Das teilte das Unternehmen gestern mit. Die Arcandor-Gesellschaft wird dann aufgelöst. Auf dem Kaufhausmarkt rückt damit ein Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof immer näher. Die Belegschaft soll noch heute über Details informiert werden. Die Chancen, doch noch den erhofften Ankerinvestor zu finden, sieht Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick als äußert gering an. Eick und der vorläufige Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg wollen jetzt zumindest die Zerschlagung der Handelstöchter Karstadt Warenhaus AG und Primondo verhindern. Die Töchter können nach heutigem Stand ohne Investoren kaum überleben. Mit der Suche nach geeigneten Partner wurden deshalb bereits die Bankhäuser Merill Lynch im Fall Karstadt und Metzeler im Fall Primondo beauftragt. Die Tourismustochter Thomas Cook kann von der Zerschlagung unabhängig weiterarbeiten. Die von Arcandor verpfändeten Anteile im Wert von rund einer Milliarde Euro wollen Banken voraussichtlich verkaufen. Arcandor hält über 50 Prozent der Anteile, hat aber faktisch keine Verfügungsgewalt mehr darüber. Investoren für die Handelstöchter Primondo und Karstadt hatte es in der Vergangenheit nur eingeschränkt gegeben. Niemand wollte die Gesellschaften komplett übernehmen. Der Konkurrent Kaufhof will 60 der 90 Warenhäuser übernehmen. Otto hatte Interesse an den Sporthäusern und lukrativen Spartenversandhändlern unter dem Dach Primondo gezeigt. dpa

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