Arcandor schreibt hohe Verluste

Frankfurt/Essen. Herbe Einbußen bei der Warenhaustochter Karstadt und ein teurer Konzernumbau haben den Handels- und Tourismuskonzern Arcandor tief in die Verlustzone gedrückt. Außerdem lastet ein Schuldenberg von fast einer Milliarde Euro auf dem Unternehmen. Trotzdem zeigte sich das Management gestern bei der Bilanzvorlage in Frankfurt optimistisch

Frankfurt/Essen. Herbe Einbußen bei der Warenhaustochter Karstadt und ein teurer Konzernumbau haben den Handels- und Tourismuskonzern Arcandor tief in die Verlustzone gedrückt. Außerdem lastet ein Schuldenberg von fast einer Milliarde Euro auf dem Unternehmen. Trotzdem zeigte sich das Management gestern bei der Bilanzvorlage in Frankfurt optimistisch. "Arcandor befindet sich insgesamt auf einem guten Weg", sagte der scheidende Vorstandschef Thomas Middelhoff, der am 1. März von Telekom-Finanzchef Karl-Gerhard Eick abgelöst wird.Middelhoff bekräftigte die Prognose, 2008/2009 im operativen Geschäft mehr als 1,1 Milliarden Euro Gewinn zu erzielen. Voraussetzung sei jedoch, dass die Rezession nicht schlimmer ausfalle als erwartet.Für das Geschäftsjahr 2007/2008 stand bei Arcandor (Thomas Cook, Karstadt, Quelle) unter dem Strich ein Verlust von 745,7 Millionen Euro. Das Unternehmen begründete dies vor allem mit Sanierungskosten - etwa durch Abfindungen - sowie außerordentlichen Steuerbelastungen. Im operativen Geschäft erzielte der Konzern ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 820,2 Millionen Euro nach 687 Millionen Euro im Jahr zuvor. Der Umsatz blieb mit 19,9 Milliarden Euro nahezu konstant. Hauptstütze des Geschäfts blieb der Tourismuskonzern Thomas Cook. Mit Karstadt dagegen sei man unzufrieden, sagte Middelhoff. Die Kaufhäuser seien "der einzige Problemfall in einem ansonsten gesunden Unternehmen". Dies führte bei Karstadt binnen Jahresfrist zu einem Verlust von plus 147,7 Millionen Euro auf minus 4,2 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 3,4 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Inzwischen wurde das Karstadt-Management fast komplett ausgetauscht - und Arcandor sieht die Warenhaustochter auf dem Weg zur Trendwende. dpa

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